Grenzüberschreitungen

Zur Zeit stosse ich immer wieder an meine Grenzen - und überschritte sie - in fast schon nachvollziehbarer Regelmässigkeit - obwohls Grenzen zu unterschiedlichsten Thematiken sind.

Da ist auf der einen Seite meine Harmoniesucht, die mir ja immer wieder mal nachhaltige Probleme bereitet hatte in der Vergangenheit - ich lies mir selbst meist lieber weh tun - als dass ich jemand anderen auch nur einen Bruchteil dessen angetan hätte, was sie sich mir gegenüber herausnahmen.


Also ich hatte schon oftmals irgendwelche Rachegedanken - aber ich habs nie ausgeführt - obwohl sie manchmal verlockend waren. Aber mir war immer mein Seelenheil wichtiger als meine Rache. Und dabei bleib ich auch - sofern es nicht um etwas geht, was mir wichtig ist.

Und heute hab ich ne Grenze überschreiten müssen, die mir mal wieder weh getan hat - und ich bin wehmütig - aber es blieb mir nichts anderes übrig - ich hatte nach einer Lösung gesucht - ich hatte sie auch kommuniziert - mein Vorschlag wurde nicht angenommen - ich musste die Konsequenzen ziehen.

Ich wusste, dass es mal passieren wird - aber ich hatte gehofft, dass es nicht so bald sein muss. Ich arbeite ja Vollzeit in einem Projekt, wo ich auch dafür zuständig bin, manche unserer TeilnehmerInnen einerseits zu verwarnen - und andererseits dann auch raus zu schmeissen.

Es war mir bewusst, dass es auch mal wen treffen kann - und wird - den ich mag - der mir ans Herz gewachsen ist, bei dem ich Potential sehe - der vif ist und auch begabt - aber eben ein stinkfaules Ding.

Naja, ich hatte mich bemüht, seinen A..... zu retten - aber ich bin nicht allmächtig - und ich würde mir auch nicht anmassen, mit zweierlei Maß zu messen - also bissale schummeln ist drin - aber echt irgendwie meine Macht mißbrauchen liegt mir nicht unbedingt.

Von daher hab ich heute einen echt begabten jungen Mann aus unserem Projekt rausgeschmissen - noch dazu von Angesicht zu Angesicht - und ich konnte nichts dagegen tun. Nein, war absolut nicht leicht - kein Vergnügen - nicht lustig.

 

Ich hab danach einen anderen ziemlich deutlich gemacht, es gibt zwar einige wenige, bei denen ich ein zweites Taschentuch brauche - das eine zum nachwinken, wenn er geht - und das andere, um ein oder zwei Tränchen aus den Augenwinkeln zu wischen, weil mir um diese Person leid ist - aber ich habe heute bewiesen, dass ichs kann und tue - auch, wenns mir nicht leicht fällt.



Und vielleicht wars nötig, um eben anderen, die mir auch ein zweites Taschentuch wert wären - zu beweisen, dass auch sie sich nicht spielen sollten. Ich habe meine Vorgaben - ich halte mich an gewisse Regeln - und ich stehe dazu, dass ich meinem Arbeitgeber gegenüber loyal bin.

Auf der anderen Seite gibt es ganz andere Grenzen, die ich mir vor einigen Wochen - nein, eigentlich vor einigen Tagen - auch noch nicht hätte vorstellen können, sie in absehbarer Zeit zu überschreiten - aber das ist eine andere Geschichte - heut mag ich mal bissale wehmütig sein :-)


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