verURTEILungen oder beWERTungen?

War es gestern eine Geschichte aus meinem dritten Buch, sind es heute zwei Geschichten, die ich in meinen vierten und bislang letzten Buch veröffentlicht habe - zum Thema beURTEILungen und beWERTungen.

Die Auszüge stammen von unbekannten Autoren, ich habe sie in meinem Buch "Weltbilder bilden Welten, Von Don Quijote bis Pippi Lnagstrumpf", erschienen 2007 im Verlag Edition Zaunreiter als Beispiele für meine Aussagen zitiert - und nun auch hier:




Nägel

Es war einmal ein Junge, der einen schlechten Charakter hatte.

Sein Vater gab ihm einen Sack voll Nägel und sagte ihm, er müsse jedes Mal, wenn er die Geduld mit jemand verliert, einen Nagel in den Gartenzaun schlagen.

Am ersten Tag schlug der Junge 47 Nägel in den Gartenzaun. In den folgenden Wochen lernte er sich zu beherrschen. Die Anzahl Nägel im Gartenzaun wurde immer weniger. Er hatte herausgefunden, dass Nägel zu schlagen mühsamer ist, als sich zu beherrschen.

Endlich kam der Tag an dem der Junge keinen Nagel mehr schlagen musste. Also ging er zum Vater und sagte ihm das. Der Vater sagte ihm also, er solle jeden Tag einen Nagel aus dem Gartenzaun herausreißen, wenn er sich beherrscht. Endlich konnte der Junge dem Vater sagen, dass er alle Nägel aus dem Gartenzaun herausgezogen hatte.

Der Vater brachte den Jungen vor den Gartenzaun und sagte ihm:
"Mein Sohn, du hast dich gut benommen, doch schau dir den Gartenzaun an. Er ist voller Löcher. Der Gartenzaun wird nie mehr so sein wie früher. Wenn du mit jemandem streitest und du sagst ihm was böses, dann lässt du ihm eine Wunde wie diese hier.

Du kannst ein Messer in einen Menschen stecken, und du kannst es nachher herausnehmen, die Wunde bleibt. Es macht nichts aus, wie viel Mal du dich entschuldigst, die Wunde wird bleiben.

Eine verbale Wunde, ist gleich schmerzhaft wie eine körperliche Wunde. Die Freunde sind rare Juwelen, sie bringen dich zum Lachen und sie geben dir Mut. Sie sind bereit dir zuzuhören, wenn du sie brauchst, sie unterstützen dich und sie öffnen ihr Herz."

Federn

In einem Dorf lebte eine Frau, deren böse Zunge durch üble Nachrede und falsche Gerüchte immer wieder Streit und Unfrieden über ihre Mitmenschen brachte.

Als eine Nachbarin sie zur Rede stellte, die sie mit einer besonders gemeinen Lüge verletzt hatte, sagte die Verleumderin:

"Ich werde im Dorf bekannt machen, dass es nicht stimmt. Dann ist alles wieder gut."

"Nicht alles", widersprach die Gekränkte, "etwas wird hängen bleiben. Es ist wie mit den Federn."

"Mit was für Federn?"

"Geh nach Hause, hol ein Kopfkissen, komm zu mir zurück und verstreue unterwegs alle Federn."

Da die Frau ein schlechtes Gewissen hatte, kam sie diesem, ihr unverständlichen Befehl nach und war nach kurzer Zeit zurück. "Und was nun?" fragte sie.

"Jetzt sammelst du alle Federn wieder ein."

"Das ist unmöglich! Der Wind hat sie wahllos verweht." wehrt sie sich.

Die Nachbarin sagte: "So ist es auch mit übler Nachrede und bösen Gerüchten. Nie können alle Federn wieder eingesammelt werden. Nie werden alle Worte vergessen. Etwas bleibt immer hängen."


Einfach zum Nachdenken 

Und ja - ich halte es aus, wenn wer glaubt, mir Übles nachsagen zu müssen, weil ich überzeugt davon bin, dass alles immer verstärkt zum jeweiligen Absender zurück kommt - dass sich letztendlich jemand, der bewusst Lügen über mich verbreitet, letztendlich ins eigene Fleisch schneidet - weil sie/er unglaubwürdig wird - zumindest bei jenen Menschen, die in meinem Leben wichtig sind - und die mich kennen.

Weil die, die derartige Lügen glauben, sind eh nicht wirklich jene, die ich in meinem Leben brauche. Was sollte ich mit Menschen anfangen, die ihre Fahne nach der grad am lautesten schreienden Heulboje ausrichten, statt sich ihr eigenes Bild zu machen.

Und nein - ich verzeihe nicht - ich unterstelle grundsätzlich allen Menschen, dass sie nach bestmöglichem Wissen und Gewissen re.agieren - und wenn wer glaubt, mir Böses tun zu müssen, dann muss ich davon ausgehen, dass sie/er wusste, was sie/er tat - und da gibt es keine "Verzeihen" - nicht in meiner Welt.

Ich übe keine Rache - aber diese Person ist ab dem Moment für mich "gestorben" - im wahrsten Sinne des Wortes - sie existiert in meiner Welt nicht länger - dieses Recht nehme ich mir - und ich werde mich hüten, sie wieder zu beleben.

An dieser Stelle mein ausdrücklicher - und wirklich aufrichtig gemeinter - Dank an jene, die sich gerade davon betroffen fühlen - ohne euch wäre ich jetzt nicht grad zu diesem Aha-Erlebnis gekommen - und hätte nicht erkennen können, was für mich persönlich wirklich wichtig ist.

Ich schreibs so allgemein, weil es seit 2013 einige Menchen gab, die genau in dieses Horn geblasen haben - ich weiß, ich wurde und werde mehrfach als "die Böse" hingestellt - auch öffentlich - und es gibt viele, die es glauben - oder auch glauben wollen - sie alle mögen jenen folgen, die Böses sind und tun und verbreiten.

Die Spreu trennt sich vom Weizen - nicht nur in meiner Welt - sondern offensichtlich grad grundsätzlich. Ziehet hin in Frieden - aber end.gültig !

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