ich bin schon ein grosses Mädchen

und ich hasse nichts mehr, als wie, wenn jemand glaubt, mich wie ein unmündiges TuckTuck behandeln zu müssen. Nein - ich erwecke selten bis nie den Eindruck, dass ich nicht bis drei zählen könnte - oder dass ich mir in die Hosen kacke, wenn ich irgendwelche EntScheidungen treffen müsste.


Ja, ich war ein braves Kind, das sich nicht aufmucken wagte - ich war ne brave Ehefrau, die ihrem jeweiligen Ehemann zu Willen war, ob es mir Spaß machte oder nicht. Ich war nie aufgeklärt worden - und da meine Mutter als Märtyrerin ihr DaSein fristete und fristet, hatte ich nie etwas anderes kennen gelernt - und hatte eben gelernt, das Frau zu kuschen hat.

Ich habe fast ein halbes Jahrhundert gebraucht, bevor ich aufgewacht war. Ja, ich bin von meiner Veranlagung her sehr wohl auch die Dienerin eines Herrn - aber wessen suche ich mir sehr wohl selbst aus - und auch nur, solange er sich mit dem begnügt, was er von mir frei.willig bekommt - in jeder Hinsicht :-)

Wenn dann irgend ein größenwahnwitziger MachoMacher daher kommt und mir androht "für mich etwas klarmachen zu wollen" - dann erliege ich fallweise einer Art Blutrausch. Ich mein, wenn man(n) nicht real kennt, dann lass ichs mir ja einreden, dass mich jemand so derarig falsch einschätzt.

Aber wenn jemand, der mich schon seit geraumer Zeit auch real kennt - glaubt, mich als grenzdebiles Hascherl behandeln zu müssen - sollte er sich nicht wundern, wenn er neben mir im Dreck verrecken kann und darf und wird.

Nein - ich sinne nicht auf Rache - aber es gibt Menschen, die überschreiten eine Grenze - und sind danach für mich gestorben - auch, wenn sie fröhlich weiter leben - aber sicher nie wieder mit mehr meiner Zeit und Energie, als ichs auch für meine Mutter verwenden würde.

Von mir kann ein Freund alles haben - von meiner arbeitstechnischen Unterstützung angefangen, bis hin zu was weiß ich was allem - aber nur, solange ich ihn als Freund empfinde. Und wann dieser Zustande beendet ist, entscheide letztendlich ich - und das kann weit später sein, als es für alle anderen offensichtlich ist.

Ich denke da jetzt auch an den Mann, der an die 5 Jahre an meiner Seite verbracht hatte - und dann, als er jemanden geschadet hatte, der mir auch wichtig war - war der Punkt, wo ich mir diese Freundschaft nicht länger gab - und eins war und ist klar - er wird nie wieder jemanden finden, der ihm das geben wird, was ich bereit war, für ihn zu tun.

Nein, wir waren nie zusammen - es war "nur" eine Freundschaft - trotzdem war da etwas zwischen uns, was nicht ganz alltäglich und normal war. Ich habe eine Gabe - weiß ich schon seit längerem - ich kann einen anderen Menschen ganz tief in seine Seele schauen - wenn er mir wichtig genug ist.

Und ich kann diesen Kanal von einer Sekunde auf die andere kappen - wenn ich für mich das Gefühl habe, dass es für mein Seelenheil wichtig ist. Ich werde dieses unser letztes Gespräch nie vergessen - ich hatte mich vorher darauf eingestimmt, im wahrsten Sinne des Wortes "zugemacht" - und er hats natürlich sofort gemerkt und auch gefragt, ob ich wirklich so weiter leben wolle.

Ich habe "ja" gesagt - weil ich war mir sicher, dass ich sofort nach dem Gespräch wieder "aufmachen" kann und werde - und es dauerte wirklich nicht lange - bis ich die kurzfristig aufgebaute Mauer wieder aufmachte - um endlich offen und unbeschwert meines Weges zu gehen.

Ja - ich würde nie wieder hinter selbst errichteten Mauern leben wollen - hinter diesen Mauern, die ich bis zu meinem 50. Geburtstag aufrecht hielt, um nicht dauernd verletzt zu werden - damals hab ich sie eingerissen - habe aufgemacht - und sehe seither jegliche Verletzungen als Lernerfahrungen - weil meine körpereigene Intuition hatte mich sowieso immer rechtzeitig gewarnt - ich habs aber selten wahrhaben wollen.

Vor Kurzem gabs wieder ne Aktion, wo ich mich entscheiden musste - mir etwas noch länger an zu tun - oder eine end.gültige Trennung herbei zu führen - und die Androhung, etwas "für mich klar zu machen" - war dann die ausschlaggebende Aussage, die den Ausschlag gab.

Wenn wer echt glaubt, ich mache nur einen auf wichtig - es nach langen Wochen und Monaten nicht realisiert hat, dass ichs nicht nötig habe, mich wichtig zu machen, sondern dass ich es bin - dann tuts mir leid, aber ich brauche niemanden in meinem Umfeld, der mich so wenig kennt.

Ja - manchmal brauch ich die starken Arme eines Mannes, der mich in diesen festhält und mir das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit gibt - aber das reicht einmal im Quartal - und es ist mir auch Wert, dafür eineinhalb Stunden im Auto zu sitzen - um dann für eineinhalb Stunden all das zu bekommen, was ich mir selbst nicht geben kann :-)

Aber auch da ist der Erstbeste nicht gut genug - es müssen spezielle Arme sein, in denen ich mich kuscheln kann und darf - und danach gehe ich wieder meines Weges - gestärkt und mit neuer Energie aufgeladen - um den Alltag zu trotzen - und das möglicherweise besser und selbst.sicherer als es die tun, die mir gönnerhafte Angebote machen.


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