was wollen sie mir alle sagen?

Ich schreibe dies am Freitag, 20.6.2014 - frühmorgens - nachdem ich kurz vor 4 aufgewacht war - vorm Schlafzimmer eine noch halb lebende Maus vorgefunden hatte - und diese nicht in den Biomüll geben wollte, der heute geholt wird.

Also hab ich mich aufgerafft, sie in den Wald zu bringen - dann gleich den Sonnenaufgang zu fotografieren - und mich dann nochmals nieder zu legen - wo ich dann zwar nicht mehr einschlafen konnte - aber eben wieder mal mein ganz persönliches Aha-Erlebnis hatte :-)


Gestern habe ich ja mal wieder einiges aufgearbeitet - und auch von mir gespült - in einer langen und genussvollen Duschsession - bewusst los gelassen von allem, was mich noch belastet und zurück hält - um Platz zu schaffen für Neues.

Heut wollt ich eigentlich länger schlafen - aber eben - Katzis haben gemeint, Frauchen hat auf zu stehen und sich um die Maus zu kümmern :-) Da lag ich dann nun im Bett - eigentlich hellwach - und grübelte so nach - warum ich heut gar so früh aufwachen "durfte" ;-)

Ich muss noch eins voraus schicken - ich bin ja überzeugt davon, dass das mit dem Spiegelgesetz funktioniert - dass mir im Aussen das gespiegelt wird, was ich in mir nicht sehen und/oder wahrnehmen möchte.

Wobei - ich für mich -  wenn wer anderer glaubt, mir seine Sicht der Dinge "aufs Auge drücken zu müssen" - dann darf sie/er dieses ihr/sein Problem gerne selbst bearbeiten - eventuell weiter hegen und pflegen - oder auch er.lösen.

In diesem Sinne bin ich heute früh die letzten Jahre und Jahrzehnte nochmals durch gegangen - und mein Resumée - ich bin eigentlich gar nicht der Versager, für den ich mich immer gehalten habe - ich passe nicht wirklich in das Schema derer, die ich in den letzten Jahren immer angezogen hatte.

Weil ich hab wesentlich mehr schon erreicht, als sich manche je zu erträumen wagten - eigentlich habe ich immer tiefgestapelt - Zeit meines Lebens - und von aussen kamen immer wieder die Hochstapler und Blender - die nicht mal ansatzweise auch nur in die Nähe dessen kommen werden, was ich schon geschafft habe.

Und auch, wenn ich aktuell wieder arbeitssuchend gemeldet bin - ich fühle mich nicht als wert.los und un.nütz - ganz im Gegenteil - ich laufe in solchen Situationen immer zu meiner Höchstform auf - weil ich etwas tun will.

Ich hasse nichts so sehr, wie unnütze Zeitvergeudung - und ja, dafür zählt für mich letztendlich auch - stundenlang mit jemanden im Bett zu verbringen - ohne Möglichkeit einer guten Unterhaltung zwischendurch.

Das war mir vor 2 Jahren das erste Mal so richtig heftig aufgefallen - mein Quartalslover dessen einziger Lebensinhalt war - ganzen Tag vor der Glotze zu liegen und nebenbei Onlinespiele zu spielen - und sich zwischendurch immer wieder mal ein Bier rein zu kippen.

Fallweise wurde er aus diesem Trott gerissen, weil Freunde die Hecke gestutzt brauchten - oder eben er mich bekochen durfte. Aber es gibt für mich nichts öderes, als im Bett zu liegen, TV laufen zu haben - und nichts tun zu können - weder was zu arbeiten - noch mich zu unterhalten.

Wenn ich zu Hause bin, dann tu ich was - ich hab nen Garten - ich hab ein Haus - ich habe tausende Ideen, die ich umsetze - und wenn ich nächtens müde bin, geh ich schlafen - mach die Augen zu - und bin weg.

Und wenn ich mal bissale abschalten möchte, leg ich mich in die Badewanne - oder besuche Freunde - aber auch da tu ich was - da unterhalte ich mich - über sinnvolle Sachen - nicht darüber, was grad im TV gelaufen war - oder warum was nicht geht.

Fallweise leiste ich mir auch ein Nachmittagsschläfchen - das dauert, wenn überhaupt - meist max. 2 Stunden - danach bin ich wach und erholt - und mach mit meiner Arbeit weiter. Ich kann mir auch nicht vorstellen, mich mittags nieder zu legen und irgendwann nächtens auf zu stehen - mir dann nen Porno rein zu ziehen - mich selbst zu befriedigen - und dann wieder schlafen zu gehen.

Sowas ist für mich kein Leben - das ist einfach unsinnige Zeitvergeudung - dafür ist mir ein Leben schlichtweg zu schade. Ich habe nicht vor, mich jetzt auf die faule Haut zu legen und in den Tag hinein zu leben - weil ich ja eh nur mehr 4 Jahre bis zur Pension habe.

Gehts noch? Mein Vater wurde 89 - meine Mutter wird heuer 90 - ich bin 55 - das sind noch an die 35 Jahre, die ich möglicherweise vor mir habe - die wollen genutzt - nicht unnütz vergeudet - werden *lach*.

Aber kommen wir zurück zum Spiegel ;-)

Was ist mir in den letzten Jahren immer wieder aufgefallen? Dass ich mich in den letzten Jahren - von einigen wirklich wenigen Ausnahme abgesehen - eigentlich immer mit Menschen umgeben habe, die jetzt meiner Vorstellung von einem erfolg-&-reichen Leben nicht wirklich entsprochen haben.

Ich habe mich mit Menschen umgeben, die meist groß geredet - und letztendlich nichts - nämlich wirklich absolut nichts - auf die Reihe brachten. Oftmals wollte ich genau jene unterstützen - und ihnen meine Kraft und Ausdauer zur Verfügung stellen - und immer wieder musste ich erkennen, dass sie es - alle - nicht im geringsten zu schätzen wussten.
 
Ja - stimmt - wie ich selbst es - bisher - auch nicht zu schätzen wusste, was ich für mich tun könnte ;-)

Begonnen hat das alles damals, als ich meinen 2. Ex kennen lernte. Achja, vor Kurzem meinte eine gemeinsame Bekannte, "eigentlich schon arg, wie du dich verändert hast, weil damals hast ja sehr gut auf Kosten deines Mannes gelebt."

Ich gestehe, das war ein Schlag - ein sehr heftiger noch dazu - weil, wenn ich etwas nie wollte - ist es, von jemanden abhängig zu sein - oder von ihm zu leben - und die erste Hälfte meiner 2. Ehe hatte ich ein sehr gutes monatliches Einkommen - und auch, als ich mich dann selbständig machte, konnte ich mir meine Firma - samt allen Fix- und Nebenkosten - locker leisten - und es blieb auch immer genug für "gscheite Geschenke" übrig.

Wenn ich mir anschaue, was ich meinen 2.Ex im Laufe der Jahre - von meinem Geld - geschenkt hatte - er war leidenschaftlicher Modellbausammler - und solche Geräte bewegten sich schon im vierstelligen Eurobereich - dann muss ich sagen - wenn ich mir meine heutige Lebenssituation anschau - ich hätte mich auch damals locker selbst erhalten können.

Aber im Endeffekt war auch da letztendlich dieses Nichtstun das Kernthema - weil so lange ich "gespurt" hatte - brav arbeiten gegangen war - und ihm sein Hobby gegönnt hatte - er hatte keinen Führerschein - und ich fuhr ihn zu allen Veranstaltungen was Eisenbahn betrifft - war die Welt in Ordnung - für ihn.

Als es mir absolut keinen Spaß mehr machte, tagelang Chauffeuse zu spielen um blöden Lokomotiven nach- oder voraus zu fahren - und ich auch meinen Job verlor - und mit damals 35 zu "überqualifiziert" war, um vermittelt werden zu können - suchte ich mir halt ne Alternative - Selbständigkeit - eine neue Herausforderung, die mich beschäftigte und mir auch Spaß machte.

Ab dem Zeitpunkt sass er zu Hause, wartete, dass ich heim käme, um mich zu bekochen - und bastelte ansonsten tage- und nächtelang an seinen Modellautos rum.

In 3. Ehe war dann die Arbeitslosigkeit meines Ex der Knackpunkt - von wegen der Anfang vom Ende - weil er, der früher immer groß posaunte, dass er, obwohl 10 Jahre älter - locker all meine Schulkollegen an Agilität übertreffen würde - hockte dann ganzen Tag vor Glotze und Schleppdepp - um online Ski zu fahren und mein Downloadvolumen auf zu brauchen.

Wenn ich zu Netzwerktreffen gehen wollte, oder sonst irgendwas unternehmen - musste ich mir stundenlang seine nervtötenden Einwände anhören - und mir meist dann auch noch den Abend vermiesen lassen wegen seiner schlechten Laune.

Ich werde es nie vergessen, irgendwann reichte es mir - er begann wieder, rum zu raunzen, warum wir nicht zu einem Treffen gehen sollten/könnten - und ich dann meinte - ok, bleibst halt zu Hause, dann geh ich allein - und es war voll schön und lustig.

Beim letzten Gespräch meinte er dann - ich würde ja die ganzen Sozialschmarotzer und Versager bewundern und ihnen in den Allerwertesten kriechen - mich anbiedern - und einfach nur zum Kotzen sein - das war dann irgendwie auch bezeichnend für seine Einstellung.

Alle waren zu minder und Schrott - niemand konnte den großen Verlagsleiter, Autor, Tainer und Coach das Wasser reichen. Achja - spannenderweise hatten all die "Versager" einen Job und ein beträchtliches Auskommen - nur der Herr Wichtig lebte absolut auf meine Kosten.

Und auch, als ich dann schon kommunizierte, dass ich mich scheiden lasse - waren alle CoachKollegInnen zu minder, um sich bei ihnen Rat und Hilfe zu holen. Da kam dann der Vorwurf, ich sei ja auch nicht besser, als die anderen Versager, weil ich könne nicht mal unsere Ehe retten.

Auf die Idee, dass ich das ja auch gar nicht wollte, kam der Herr Gut nicht im mindesten.

Ja - ich erkenne sehr schnell, ob jemand wirklich was "auf dem Kasten hat" - oder eben nur ein Blender ist - aber ich hatte es nie bewusst ausgespielt - hatte mich nie irgendiwe "drüber gestellt" - im Gegenteil - mich eben eher "erniedrigt" - um meinem Gegenüber den Rücken zu stärken.

Rückblickend betrachtet auch der falsche Weg - weil ich dadurch verhindert hatte, dass ich selbst - mir selbst - wichtig und wert.voll werden kann - ich war seit Beginn meiner 2. Ehe immer bemüht, irgend einen anderen Menschen auf seinem Weg zu sich selbst und zu einem erfolg-&-reichen Leben zu verhelfen.

Zwischen 1. und 2. Ehe hatte ich damals "Karriere gemacht" - bin immer höher gestiegen auf der Karriereleiter - hatte mir eine Firmenwohnung komplett neu eingerichtet - hatte das Leben in vollen Zügen genossen - und es mir auch gut gehen lassen.

Und von einer Sekunde auf die andere habe ich zurück gesteckt - mich an die 2. Stelle gesetzt - und das jetzt mittlerweile 30 Jahre beibehalten - und ich finde - hier und jetzt - es reicht ;-) 1984 habe ich meinen 2. Ex kennen gelernt und wir sind zusammen gezogen - 2014 ist es Zeit, endlich - wieder - auf mich selbst zu schauen.

Achja - heute ist sein Geburtstag :-) Einen perfekteren Zeitpunkt kanns eigentlich gar nicht geben, als mich jetzt dann gleich end.gültig von jenen Energien zu verabschieden - die mich jetzt 30 Jahre lang zurück gehalten hatten - und zu beginnen, mich wieder dort hin zu ent.wicklen, wo ich damals war - mir selbst bewusst und auch erfolg-&-reich - in jeder Hinsicht.

Nein - ich brauche es nicht mehr im Aussen, mir zu zu gestehen, dass jemand "gut" ist - ich habe 4 Bücher veröffentlich - ich habe bei der letzten Scheidung mein Haus und mein Grundstück behalten - es hat Entbehrungen bedurft, die ich mir nie hätte gedacht, dass ich sie durchstehe - aber ich hab auch das geschafft.

Und ab heute darf sich mein Leben - wieder - ent.falten - dürfen jene Energien, die ich vor 30 Jahren anscheinend irgendwie begraben habe - endlich wieder zurück kehren - mich in den damaligen Fluss bringen - und mein Leben - wieder - wandeln.

An dieser Stelle auch meinen herzlichsten Dank an meine Tochter - du hast durch deine neue Wohnung eigentlich den Ausschlag gegeben, dass ich mich an damals - an mich vor 30 Jahren - wieder erinnert hatte - und die Sehnsucht immer stärker wurde - wieder dorthin zurück zu kehren - mit 30 Jahren zusätzlicher Erfahrung bestückt - noch einmal neu zu beginnen.

Durch deine Freude an der neuen Eigentumswohnung - durch das miterleben dürfen, wie schön es für dich ist, diese komplett neu ein zu richten - dir dein Nest zu bauen - dir dein Leben neu zu richten - habe auch ich - endlich - wieder Lust bekommen - jetzt nicht mehr "ums Überleben kämpfen zu müssen" - sondern die Fülle zu zu lassen - und zu geniessen.

Dank auch an alle Menschen, die sich in den letzten 30 Jahren dachten, vor mir als grosse Macher aufspielen zu müssen - ich weiß, dass ich nicht so werden möchte, wie ihr - aber ich werde meinen Spiegel endlich annehmen - und mir zugestehen, dass ich nicht minder gut und wichtig - und zwar bin - wie ihr dachtet, es zu sein.

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