Versuchung

Nach dem letzten Disaster mit der Onlineplattform hatte ich beschlossen, sobald ich in Pension gehe, stehe ich an erster Stelle - in allen Bereichen meines Lebens. Privat schaffe ich das schon recht gut - meine Bedürfnisse stehen an 1. Stelle - wenn ich etwas nicht mag, kommuniziee ich das auch ungeschönt.


Beruflich hab ich gesagt, ich bringe 2020 ein digitales Produkt auf dem Markt, welches alles beinhaltet, was ich kann und vor allem - was mir am Herzen liegt. Heuer stehen Haus und Garten am Plan.

Mittlerweile ist klar - Haus und Garten ist letztendlich wichtig - aber es muss trotzdem auch schon etwas anderes zusätzlich geschehen - und die ersen Schritte sind schon geplant und durchdacht, wie ich das Ganze auf die Beine stelle.

Jetzt hatte ich ja im anderen Blog schon öfter von Katl geschrieben - sie ist diejenige, in deren Gruppe ich mich wohlfühle - die mir ähnlich tickt - und doch auch ganz anders. Sie ist direkt, sagt die ungeschönte Wahrheit - und begeistert die Massen - sie ist mein neues Vorbild.

Vorige Woche hat sie eine Stellenausschreibung gepostet, auf die sofort angesprungen war - im ersten Augenblick - es war so genau - "meins". Ich hätte dazu zwar ein MacBook gebraucht - was aber kein wirkliches Problem sein müsste - und auch nicht würde, wenn ichs wirklich wollen täte.

Aber ich werd einfach das tun, was ich sowieso vor hatte - ich verwirkliche mich selbst - ich geh nicht mehr in die 2. Reihe :-) Es war das Thema meines bisherigen Lebens - ich hab immer für andere die Kastanien aus dem Feuer geholt.

Da war mein LetztEx - der sich nach dem Ende seiner unselbständigen Beschäftigung weigerte, arbeitslos zu sein - er versuchte sich als Trainer, dann als Verleger - und letztendlich meldete er sich doch wieder beim AMS - bzw. zwang ich ihn dazu, es zu tun, bevor er auszog, um ein neues Leben zu beginnen.

Ich machte mehrre Jahre lang die ganze Bürooorganisation - also verlagstechnisch machte er die Verhandlungen mit den AutorInnen und den Druckereien selbst - aber alles, was Buchhaltung und Büro betraf, durfte ich - eigenständig - erledigen.

Als er dann mit seiner Neuen immer wieder Zeit verbrachte - telefonisch nicht erreichbar war - und seinen Laptop zu Hause lies - "durfte" ich dann auch Alles übernehmen, weil es kümmerte ihn nicht wirklich.

Dann kam die Onlineplattform - ich begann als Support - übernahm immer mehr Arbeiten - bereitete Unterlagen vor - erstellte Konzepte und Strategien - und die letztendliche EntScheidung traf dann der große Boss - falls er nicht grad krank war - oder aus sonstigen Gründen ne zeitlang ausfiel.

Im normalen Job war ich auch großteils auf mich gestellt - es waren klare Grenzen definiert, innerhalb derer ich relativ freie Hand hatte. Aber auch da war ich nur - unter ferner liefen.

Damals, als ich mich selbständig machte - 1993 - also ich bereitete mal alles vor und startet dann 1996 mit einem eigenen Seminarraum - ich war selbständig - und auf mich gestellt - und es fühlte sich gut an.

Ja - zu der Zeit war ich verheiratet - mein Mann war zwar auch bei allen offiziellen Anlässen dabei - also Tage der offenen Tür und so - aber beruflich war ich alleinverantwortlich. Als ich dann den LetztEx kennen lernte, stellte ich mich auch beruflich wieder - freiwillig - in die 2. Reihe  und seither bliebs dabei.

Vor Jahren - ich glaub, es war im Sommer 2013 - nachdem ich mich hinter dem Künstler in die 2. Reihe gestellt hatte - als ich von der zukünftigen Onlineplattform erzählte - meinte ein lieber Freund - "warum hängst du dich da schon wieder rein - du hast das Zeug, was Eigenes auf die Beine zu stellen."

Doch ich war noch nicht so weit - damals noch nicht - und es wird auch keine Onlineplattform - wobei schon eine Art von Community dabei sein wird - aber ich hab mich letztendlich nicht in Versuchung führen lassen, mich wieder in die 2. Reihe zu stellen.

Ich mache jetzt - end.gültig - "meins" - und stehe dabei ganz vorne - für mich - und für Alle, die einen kleinen Stubbs in ihre Richtung brauchen. Meine Tage als EntWicklungsHelferin beginnen

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