ich habe ein Drogenproblem

naja, nicht wirklich - eher indirekt.

Konkret habe ich ein Problem damit, wenn ich zusehen muss, wie sich Menschen - und da speziell Jugendliche so weich kiffen - oder alles mögliche und unmögliche einwerfen - nur, um sich nicht der Realtität stellen zu müssen - oder warum auch immer.



Und noch konkreter habe ich ein Problem damit, sie nicht an den Schultern packen zu dürfen um sie wach zu rütteln.

Ich habe in den letzten Jahren, ja fast schon Jahrzehnten - immer wieder mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu tun gehabt - und ich bin seit 1998 in der Erwachsenenbildung mit Langzeitarbeitslosen beschäftigt - das war für mich alles nicht so tragisch wie das jetzt.

Zusehen zu müssen, wie Jugendliche, die Potential und Fähigkeiten hätten - diese wegschmeissen, indem sie sich so zukiffen, dass sie einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen können.

Oder jegliche Flüssigkeiten in sich rein schütten, die eigentlich nicht zum Konsum geeignet sind, nur, um mal wieder diesen einen besonderen Kick zu haben, der ihnen dann fallweise auch das Leben kostet.

Auf der anderen Seite sind das auch immer wieder die Momente, wo ich froh und glücklich bin, dass meine Tochter so ist, wie sie ist - manchmal zu engagiert - oftmals genauso blöd wie ich, was Arbeit und Verantwortungsbewusstsein betrifft - aber nie wirklich in Versuchung, in die Drogenszene abzustürtzen.

Ich gestehe, ich habe nie gekifft - ich hab mir auch sonst nie irgendwelche Substanzen eingeworfen - und als ich mal mit einem meiner Exen auf einer Geburtstagsparty einer seiner Töchter war, bat ich ihn gegen 22 Uhr, heim zu fahren, weil mir schlecht war und ich mir nicht erklären konnte, weshalb.

Auf dem Weg zum Auto wurde es schlagartig besser - und ich kommunizierte zu Hause dann meine Zustände während der Party - und er meinte lapidar - naja, eh klar, wenn du es nicht gewöhnt bist, dass alle kiffen, reagierst du eben heftiger.

Und er verstand es gar nicht, dass ich nachträglich die Krise bekam, dass er mich in meinem Zustand dann noch mit dem Auto von Wien hat heimfahren lassen - ohne mich darauf hin zu weisen, dass rund um mich gekifft wurde.

Nein, ich habe es nicht gerochen - ich habe es nicht gemerkt - weil ich war gar nicht auf die Idee gekommen, dass Jugendliche im Beisein ihrer Eltern - einfach kiffen, ohne sich irgendwas dabei zu denken - und diese das auch akzeptieren und tolerieren.

Das geht in meiner Welt gar nicht.

Oder - anderes Beispiel - ein Jugendlicher steht im Verdacht, in einer Pause gekifft zu haben - darauf angesprochen meint er - nö, macht er nur am Wochenende und da kann er tun und lassen, was er will.

Kurze Zeitspäter spreche ich mit der Mutter und im Zuge dessen stellt sich dann heraus, nein, die Eltern wussten es nicht, haben es aber durch den Vorfall von ihm erfahren - und sich seither damit arrangiert.

Also wenn meine Tochter mit 16 oder 17 zu mir gekommen wäre und hätte mir gesagt, sie ist grad dabei, sich das Hirn aus dem Kopf zu kiffen, ich glaub kaum, dass ich da untätig daneben gestanden wäre und mir das gegeben hätte.

Was geht in Eltern vor, die so etwas tolerieren?

Ich kenne Mütter, die ein immenses Problem damit haben, wenn ihre Kinder beginnen, sich illegale Substanzen rein zu ziehen - und die kann ich voll und ganz verstehen - aber die, die ev. noch mitkiffen - sorry, das geht jetzt gar nicht.

Wobei die meisten streiten es ja ab - zumindest die altersmäßig Erwachsenen - bei Jugendlichen gehört es zum Prestige mit dazu - Erwachsene würden nie irgendwas mit Drogen am Hut haben - und irgendwann stellt sich dann raus, dass sie im Garten eine illegale Cannabisplantage betrieben hatten - bis sie von der Polizei verhaftet und dazu befragt wurden.

Was mich dann am meisten fasziniert - egal, wie alt die Menschen sind - ob Jugendliche oder eigentlich Erwachsene - kiffen ist ja kein Delikt - glauben sie - das ist so wie Alkohol oder Zigaretten - und sie verstehen es einfach nicht, warum sie das nicht dürfen sollten.

Wobei - nur, weil man Alkohol konsumieren darf, heisst es ja auch nicht, dass man es muss - und sich in eine Sucht saufen muss - für mich sind Alkis nicht viel anders als Drogensüchtige - die Droge ist einfach eine andere.

Und ich definiere Droge, wenn es etwas ist,  worauf man nicht verzichten kann - also ich spreche jetzt nicht von 2 oder 3 Tagen oder Wochen - weil das hatte ich auch schon mal - einen Lover, der sich 3 Wochen echt bemühte, nicht nach Bier zu stinken, wenn wir gemeinsam unterwegs waren.

Aber danach war er einfach wieder abgesackt - von gleich auf jetzt - mit allen Problemen, die Alkjoholsüchtige nun mal haben. Bei Drogensucht ist es jetzt nicht anders - nur sind meist die Symptome etwas andere.

Neigen viele Alkis zu Agressionen, sind die Drogenjunkies meist streichelweich oder voll lustig - wie gesagt, alles nicht meine Welt - ich bin so pervers, dass ich mir nüchtern die Realtität reinzieh.

Wie weit weg von der Realtität muss man eigentlich sein, ums nicht zu checken, dass man ein nachhaltiges Problem hat, weil man ohne dem Stoff nicht mehr mit sich und der Umwelt klar kommt. Ja, ich habe in den letzten Jahren enorm viel über Drogen gelernt - das zumindest hat sich in meiner Welt verändert.

Mittlerweile erkenne es auch ich, ob jemand ein Problem damit hat oder nicht - nein, nicht wie unser Drogenbeauftragter des Bezirkes letztens meinte, dass er gar keinen Hund mehr braucht, er riecht es schon selbst 3 m gegen den Wind.

Sagen wirs lieber anders - wenn mir mal auffällt, dass eine Verhaltensauffälligkeit nicht aus einer angeborenen Schwäche basiert - sondern aus hausgemachter Suchtproblematik stammt - dann sind die Typen eh schon so weich, dass man sie werfen kann.

Sorry, ist so - das kann man nicht nett umschreiben oder schönreden.

Wobei da noch ein anderes Thema mit rein spielt, was ich weder nachvollziehen kann - noch will - aber dazu demnächst mehr.


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