Es war einmal

Nachdem ich grad mal wieder mit einer NervenEntZündung darnieder gelegen war, fiel mir wieder ein, dass ich in 2. Ehe immer über Weihnachten krank war - also immer in den Ferien - und dass mir mein Ex immer wieder vorgeworfen hatte, ich würde ihm das zu Fleiß machen, damit er die Feiertage nicht wirklich genießen könne - nichts unternehmen - weil ich immer krank sei.

Auf die Idee, dass sich der Stress des jeweiligen Jobs immer dann kompensierte, wenn ich endlich mal ein paar Tage ausspannen konnte - auf die Idee kam er nicht - kann auch dran liegen, dass er im Job eigentlich nie wirklichen Stress hatte.

War auch irgendwie verständlich, er war den Großteil seines beruflichen Lebens in der gleichen Firma - hatte da dann auch keine Tendenzen, jemals zu wechseln - er änderte zwar seinen Job immerhalb der Firma - aber im Laufe der ganzen Jahre eigentlich auch nur 2x - das schaffte ich ebendort in knappen 4 Jahren auch ;-)

Ja - er war ruhig und besonnen - letztendlich passte da dann - Jahre nach der Scheidung - die Frage seines besten Freundes - "War dir eigentlich fad in der Zeit mit ihm?" - naja, mir war nicht wirklich fad, weil ich mir immer wieder selbst Herausforderungen fand - aber eigentlich schon.

Wobei ich auch bis heute nicht verstehe, wie er von irgendwen jemals als draufgängerischer Liebhaber gesehen werden konnte - also ich lernte ihn - theoretisch - als Weiberheld kennen - und praktisch muss ich sagen, ja, großer Bruder und/oder Freund versteh ich ja - aber draufgängerisch? oder Liebhaber? Also unter beidem stelle ich mir was anderes vor.

Warum schreibe ich das - hier und jetzt?

Weils mir end.gültig reicht, immer für die Böse gehalten zu werden - ich bin seit einigen Wochen am Aufarbeiten von einigem Thematiken in meinem Leben - und nein - nicht immer war ich allein an allem schuld - und wenn ich Lust auf ein würziges heisses Chilli hab - und immer nur lauwarme ungewürzte Hühnersuppe bekomme, dann befriedigt mich das eben auf Dauer nicht ;-)

In 3. Ehe war es dann der Urlaub, den ich meinen - damals einen auf selbstständig machenden "VerlagsLeiter" - verweigerte, weil ich ständig darum bemüht war, uns am ÜberLeben zu halten - und auch seine Schulden ab zu fangen, weil ihn kümmerte es nicht wirklich, ob er jetzt versichert war oder nicht - also bezahlte ich seine Sozialversicherung auch von meinem Geld.

Schande über mich - war ja nicht "mein" Geld, war ja "unser" Geld, dass ich verdiente - und er ausgab - weil das einzige, was er als VerlagsLeiter war, war, darum bemüht zu sein, sich wichtig machen - Geld verdiente er dadurch nicht - sonst hätte ich sicher auch nicht so einfach den Kredit fürs Haus übernehmen können.

Wie waren doch gleich die Worte meiner Bankberaterin?

"Nachdem sowieso nur sie in den letzten 3 Jahren Einnahmen hatten, werden sie sich den Kredit auch in Zukunft leisten können. Und wenn sie das nicht mehr könn(t)en, hätten sie sowieso ein größeres Problem, weil sie sich um die Höhe der Rückzahlungsraten keine Wohnung irgendwo mieten könn(t)en."

Ok - die Exen sind ge.ext - der Kredit ist abbezahlt - die Verantwortung, die ich für unsere Katzen übernommen und weiter getragen hatte, sind auch Geschichte - also hatte ich vor etwas über einem Monat beschlossen, mich mal wirklich um mich zu kümmern.

Dazu gehört auch - endlich die aufgestaute Wut raus zu lassen - und ein Teil dieser Wut sind eben auch meine Ehen. Stimmt - ich habe mich von meinen Exen unterdrücken lassen - mich dem gebeugt, was sie wollten - ja - auch in 1. Ehe - aber darüber werde ich dann erst in meiner Biographie berichten ;-)

Dazu gehört auch, den jahrzehntelangen Frust nieder zu schreiben - und mal im Ernst, wenn einem Mann 3 Jahre lang nicht auffällt, dass seine Frau intim rasiert ist und halterlose Strümpfe trägt - bzw. es nichts mehr bewirkt, wenn sie sich frisch gebadet an ihn schmiegt - was hätte ich - damals mit knappen 40 - noch alles tun sollen, um ihn mal wieder aus der Reserve zu locken?

Und ja - der Wechsel von 2. zu 3. Ehe hatte auch etwas mit Aufarbeitung zu tun - dem mir bewusst werden, was da noch im Verborgenen lag - und gesehen werden wollte. Auch damit, zu erkunden, wie verkorkst ich eigentlich wirklich bin - um dann drauf zu kommen, dass es gar nicht so schlimm um mich stand, als ich befürchtet hatte ;-)

Jahre nach meiner Scheidung hab ich dann durch den damals besten Freund meines Ex erfahren, dass er enorme Probleme hatte, weil ich auf einmal so pervers wäre, mich in der BDSM Szene rum zu treiben - naja, eigentlich hätte er wissen können, dass ich noch viel perverser war - schon lange bevor ich diese Szene kennen lernte - und mich auch dort positionierte.

Eigentlich habe ich nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass mir die Erinnerung an die ersten ca. 14 Jahre meines Lebens fehlen - und ich ein gestörtes Verhältnis zur Sexualität hatte - dass ich mich nicht wirklich fallen lassen konnte - naja, bei irgendwelchen Schnellschüssen sowieso nicht.

Aber das war eben auch der Spiegel meiner Kindheit - dieses nicht gesehen und wahr genommen werden - sondern die Projektion von irgendwas auf mich - wie ich sein sollte - wie ich mich zu benehmen hatte - was alles nicht wirklich was mit mir zu tun hatte - und was ich mir jahrzehntelang gefallen ließ, weil ich es nicht anders kannte.

Naja, 1. Ex war nicht viel älter als ich - aber die anderen beiden waren jeweils 10 Jahre älter - und hatten schon mindestens eine Ehe - mit Kindern - hinter sich - die hätten eigentlich schon erwachsener sein können - und mir zur Seite stehen - statt sich letztendlich von mir angeblich in irgend was rein manövrieren zu lassen, was sie nicht wollten.

Von daher - nein, nicht nur ich bin schuld, weil ich mir viel zu lange und viel zu viel hab gefallen lassen - ich überreiche hiermit jedem einzelnen meiner Exen seinen ganz persönlichen Anteil am Scheitern unserer jeweiligen Beziehung - macht damit, was ihr wollt - ich habs satt, immer die Last aller allzeit auf meinen Schultern abladen zu lassen.

Ja - da, wo ich das schreibe, habe ich noch meine NervenEntZündung - wobei mir auch bewusst ist, dass EntZündung was mit Wut zu tun hat - und zwar mit der, die nie raus durfte - und daher ist es ein für mich logischer Weg - diese endlich zu zu lassen - und auch raus zu lassen - hier und jetzt ;-)

Ich hab beim Coaching bei Petra nach Jahrzehnten endlich mal wieder diese Wut gespürt und zugelassen - und ich gehe davon aus, dass es auch meiner Gesundheit förderlich ist - endlich auch darüber zu sprechen / schreiben - und genau deshalb tu ichs.

Aber ich kann das doch nicht einfach schreiben - ich muss doch auf die Kinder Rücksicht nehmen - Bullshit - auch das hatte ich jahrelang berücksichtigt - aber ich weiß eins ganz genau - keines "meiner" Kinder hat letztendlich wirklich ein Problem damit - weder das eigene - noch das eine angeheiratete - und die anderen beiden interessieren mich eigentlich nicht wirklich.

Eigentlich wollten sich die Exen immer nur vor der Schande schützen "so eine Frau mal geheiratet zu haben" - was sie sonst so trieben wurde unter der ehrbaren Fassade versteckt - aber ich mag nimma - soll ihre Fassade doch bröckeln - ich habs satt, dass immer nur an meiner gekratzt wurde - und wird.

Bild von Herbert Aust auf Pixabay

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