Henne oder Ei?

Was war zuerst?

Oder - auf meine persönliche Situation umgelegt:

Kann ich mich nicht aufraffen, weil ich zu müde bin?
Oder
Bin ich zu müde, weil ich mich nicht aufraffe?



Egal - wie die "richtige" Antwort lauten könnte - ich tu jetzt einfach mal Zweiteres - und schau, was draus wird ;-)

Begonnen hat es damit, dass ich nach meiner letzen Scheidung zwar für ein Jahr einen Job bekam - dann aber wieder suchte. Das, was mir gefallen hätte, wächst jetzt nicht auf Bäumen, dass mans einfach pflücken könnte.

Sie schickten mich in einen Kurs, in dem ich lernte, wie man richtig Bewerbungen schreibt - nachdem ich genau das 15 Jahre lang unterrichtet hatte - aber was solls - ich ging hin - ein guter Freund und langjähriger Kollege unterrichtete dort.

Als er weg ging, schlug er ich als Nachfolge vor - aber die Firmenleitung ging davon aus - keine ehemaligen Teilnehmer als zukünftige TraienreInnen - was zwar pervers ist, aber was solls, wird für etwas gut gewesen sein ;-)

Danach wurde ich zu einer zweiten Maßnahme zugebucht - und da war mir dann nach 5 Wochen klar - das nächste Mal steh wieder ich vorne - weil das konnte gar nichts - als Teilnehmerin in einem Kurs zu gehen, wo ich jederzeit mit dem Stoff weitermachen hätte können - aus dem Stegreif - ohne jegliche Vorbereitung.

Also nahm ich mal wieder einen Job als Trainerin in einer AMS-Maßnahme an - zuerst alleine für 9 Monate in Neunkirchen - dann Urlaubsvertretung in Schwechat - und dann für 3 Monate in Wiener Neustadt - und die Maßnahme wurde nicht verlängert.

Also wieder arbeitssuchend gemeldet - mich wieder überall beworben - mich mit 56 darauf eingestellt, dass es das jetzt war - und ich mich mit Notstandsunterstützung bis zur Rente rüber retten müsste.

Bei einem der dreimonatigen Termine legte mir meine Betreuerin dann den Job einer sozialpädagogischen Betreuerin in einerneuen Maßnahme vor - mit Jugendlichen - ich wand mich, weil ich wusste genau, dass ich das nicht durchhalte.

Aber es gab im gleichen Projekt noch zwei weitere Jobs - die Standortkoordinatorin und deren Sekretärin - und letztendlich bekam ich sie alle ;-)

Gleichzeitig fragte mich auch der CEO der Onlineplattform, ob ich den Support übernehmen könnte - und ich sagte zu - letztendlich für 3 Jahre. Als das zu Ende ging, war bei mir irgendwie die Luft raus - ich war müde und erschöpft - machte aber in meinem Hauptjob unermüdlich weiter.

Als vorziemlich genau einem Jahr klar war, dass noch ein Jahr verlängert wird, war mein erster Impuls - initiiert aus meinem Bauchgefühl - ohne mich - ich meld mich wieder arbeitssuchend und gehe in einem Jahr gemütlich in Rente.

Ich ließ mich überreden - wäre ja nur mehr ein Jahr - das schaffe ich doch locker - nein, tu ich nicht - weil mittlerweile geht es nur mehr auf meine Substanz und meine Gesundheit - und ja - wenn ich etwas zusage, zieh ichs durch - das bin einfach ich.

Was ich in den letzten Wochen und Monaten auch ganz klar erkannt habe - es waren nicht unbedingt die Doppelschichten, die ich 3 Jahre lang gefahren habe - es war mehr das Emotionale Umfeld, was mir imens viel Kraft gekostet hat.

Und mich aktuell grad wieder kostet. Nein - ich werde meine Emotionen nicht ausschalten - ich werde sie nur wieder umlenken und neu kanalisieren - dort hin, wo ich sie im Vorjahr schon begonnen hatte, zu lenken.

Ich habe mir fest vorgenommen, dass ich mich wieder mehr meinem Garten widme - und meinen eBooks - denn die sind mir ein Bedürfnis - und mein Garten ist das, was mir in der Rente Halt und Kraft geben wird.

Seit Beginn des Jahres hab ich fast alle Wochenenden verschlafen - manchmal mit mehr oder weniger hohem Fieber - ich war zu nichts fähig - manchmal schaffte ich es unter der Woche nicht mal, das Geschirr ab zu waschen, geschweige denn sonst was im Haus zu machen.

Ich wollte meinem Körper die Ruhe gönnen, die er einfordert - aber es ändert sich nichts dadurch - ich hbe eher das Gefühl, dass es immer ärger wird. Möglicherweise kann ich einfach nicht einfach Ruhe geben - ich brauche Action - ich brauche die Herausforderungen.

Und ich muss den anderen Weg gehen - den, den ich fast 60 Jahre gegangen war - aufstehen - Krönchen richten - weiter machen - wenn ich mich nicht selbst heraus hole aus dem Müdigkeitsloch - werde ich darin unter gehen - und das will ich absolut nicht.

Es ist also viel liegen geblieben - was jetzt langsam aber sicher aufgearbeitet wird - und dann können wir endlich die Pläne anfangen, die wir voriges Jahr schon mal begonnen hatten, an zu denken. Es ist noch sehr mühsam - aber es geht - langsam und stetig - eben nur ein Stündchen täglich - aber dafür eben täglich - und ich schätze, in 2 bis 4 Wochen, schaut das Ganze schon wieder anders aus.

Anfang April hab ich mal das alte Laub zusammengerecht - dieses Wochenende hab ichs kompostiert und den Sitzplatz wieder halbwegs gesäubert - und die Gartenmöbel rausgekarrt. Das nächste sind die Brombeeren und Stauden, die wieder wuchern - abschneiden und ent.sorgen - wird diesmal mein Ritual zur Walpurgisnacht.

Zum Geburtstag meines Vaters werde ich meinen Abschied und meinen Neubeginn feiern - angemessen ;-)

Aber das erzähl ich dir dann ein anderes Mal - oder erst danach - schaun ma mal - auf jeden Fall gibts schon wieder konkrete Pläne - und ich hab auch schon angefangen, sie um zu setzen - langsam aber stetig.



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