Nie wieder mit der 2. Wahl begnügen

Letztens hatten wir mal wieder MädelsNachmittag - also so von Mittag bis fast Abends - mit legga Futtern beim Chinesen - und danach noch Kaffee und Kuchen beim Mann, der uns verwöhnt ;-) Und natürlich mal wieder mit so richtig quatschen - wobei - hatten wir voriges Wochenende auch schon vorweg am Tel.

Und ja, es ging mal wieder - auch - um Männer ;-)

Naja, ne Zeit lang ging es um einen ganz bestimmten Mann - aber mein UnBewusstes hat dann nächtens noch nachgearbeitet - und letztendlich war heut früh beim aufwachen mal wieder das eine Thema so ganz präsent - ich hab mich Zeit meines Lebens irgendwie mit irgend etwas begnügt - um des lieben Friedens willen.

Ich kann mich ja an den größten Teil meiner ersten ca. 14 Jahre nicht erinnern - nur Bruchstücke, die bei irgendwelchen schamanischen Ritualen und/oder NLP Prozessen hoch gekommen waren - oder eben auch damals, als wir gezielt mir Körperarbeit versuchten, diese Blockade zu brechen.

Aber eins weiß ich ganz genau - ich hatte Angst vor meiner Mutter - und es hat mich geekelt, wenn sie mich umarmen wollte - oder auch tat. Zeit meines Lebens, an das ich mich erinnern kann - habe ich Körperkontakt mit meiner Mutter vermieden.

Das war das eine - wobei das aber auch irgendwie darauf hin deutet, dass sie wusste, woran ich mich nicht erinnern kann - allerdings hätte sie es nie zugegeben, wenn ich diese Vermutung jemals ihr gegenüber geäußert hätte - sie hat ja Dinge abgestritten, die ihr mehrere Menschen unabhängig von einander nachweisen konnten.

Sie lebte in ihrer eigenen Welt - und ich hatte mich da drin nie wirklich wohl gefühlt.

Daher hatte ich immer versucht, ganz anders zu werden als sie war - stimmt - gelang mir nicht wirklich - jahrzehntelang nicht - weil die alten eingrägten Muster zu mächtig waren - also zumindest in Bezug auf Ehe und Partnerschaft.

Ihr 2. Ehemann war ihr Gott - er stand in einer Glasvitrine - und ihm durfte nichts geschehen - für ihn hätte - und hat - sie Alles getan - ob er es wollte oder nicht. Das war das eine Muster - das andere war - ich schrieb schon darüber, dass eine Frau ohne Mann nichts wert sei.

Da gab es ja die Geschichte, die immer wieder erzählt wurde - dass sie mit 2 Kindern allein da stand und sich deshalb der beste Freund ihres 1.Ex aufopferte, um sie zu beschützen - und sie deshalb heiratete - und noch ein Kind zeugte = mich.

Da war nie irgendwie die Rede von Liebe - das war es sowieso nie - in unserer Familie. Naja, auch nicht bezüglich Sex oder so - ja, ich gestehe, ich hatte keine Ahnung, worum es ging, als ich meinen ersten Freund hatte - ich hatte null Ahnung von Bienchen und Blümchens - das war ein Thema, worüber nie gesprochen wurde - in unserer Familie.

Meine Mutter war auch immer darauf bedacht, dass ich ihren Mann = eigentlich meinen Vater - nie nackt sah - naja, eher eben "sein bestes Stück" - obwohl wir Bad und WC in einem Raum hatte - und wenn mein Vater in der Badewanne lag, musste ich immer anklopfen, wenn ich zur Toilette musste - damit er da alles verstecken konnte.

Das war offensichtlich etwas, was nur ihr gehörte - obwohl mein 2. Ex mal meinte - nach einem seiner Sprüche - "da warst du noch nicht mal ein geiler Gedanke" - "ups, ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Mutter jemals einen geilen Gedanken hatte" - und ja, das passte voll ;-)

Für meine Mutter waren eheliche Pflichten eben Pflichten - ich konnte und kann mir nicht vorstellen, dass sie jemals Spaß dabei hatte - weder beim 1. Ex als auch beim 2. Ehemann. du siehst schon, ich bin in einer absolut verklemmten Welt aufgewachsen - und das hat nachhaltig auf mich abgefärbt - und einen lang bleibenden Schaden verursacht hatte.

Und dann war da eben auch die Sache mit der "Liebe" - die es eben nicht gab - also nicht zwischen meiner Mutter und mir - was mir niemand glaubte - bis zu der einen Familienaufstellung - bei der dann der Aufstellungsleiter meinte - "Wie hast du das überleben können?" - tja - so bin ich eben ;-)

Ich weiß nicht, wie es war, als ich Kind war - wegen der fehlenden Erinnerung wärs gewesen - ich weiß aber, dass ich mich in Gegenwart meiner Mutter nie wohl - oder gar geborgen - gefühlt hätte - nicht in all den Jahren, an die ich mich erinnern kann - und das sind mittlerweile ja auch einige.

Was ich noch weiß ist, dass ich in 1. Ehe - wenn ich wirklich mal Spaß am Sex hatte - danach tagelang krank war - wie später, als ich mich in Arbeit vergraben hatte - und dann immer krank wurde, wenn ich in Urlaub ging - diese Selbstbestrafung, etwas genossen zu haben, was ja eigentlich irgendwie pfui sein müsste.

Du liest noch mit?

Noch nicht zu verkorkst?

Ja - mein Leben war noch nie wirklich "normal" - das ist etwas, was ich mir erst in letzter Zeit immer wieder gönne - etwas zu geniessen - mich über etwas freuen, was ich selbst erreicht und geschaffen habe - das waren Dinge, die ich jahrzehntelang nicht kannte.

Ich hatte immer irgendwie "funktioniert" - das war ganz tief in mir verankert.

Überlebenskampf stand immer an 1. Stelle - ob er nötig war - oder auch nicht - und ja, das kam aus der Kindheit - wenn mein Vater wieder mal monatelang auf Reisen ging - und meine Mutter sich mit uns Kindern über Wasser hielt.

Ich kann heute nicht mehr nachvollziehen, wie tragisch es wirklich immer war - aber die Raunzerei meiner Mutter war auf jeden Fall Zeit ihres Lebens ziemlich heftig - die Vorwürfe, dass mein Vater nie Rücksicht nahm - auf sie und ihre Gefühle - und wenn er fragte, was sie wolle - sie dann immer seinen Wünschen bereitwilligst folgt - sie wollte ja gar nicht glücklich sein wollen - sie war die gborene Märtyrerin.

Und ja - sie machte es mit - sie lebte es mir vor - immer und immer wieder.

Woran ich mich auch erinnern kann ist das Gefühl von Abschied - von verlassen werden - jedes Mal, wenn mein Vater für Monate weg fuhr, zerriss es mir mein Herz - und dann starb mein Bruder, den ich ähnlich vergöttert hatte, wie es meine Mutter bei meinem Vater tat.

Und die Angst, jemanden zu verlieren, den ich liebe - sie hielt mich lange Zeit davon ab, jemanden zu lieben - weil er könnte mir ja genommen werden - das wurde mir übrigens bewusst, als ich meinen 2. Kater verlor - als er einfach weg war - möglicherweise habe ich damals auch wieder mein Herz verschlossen - zumindest vor Menschen, denen ich eigentlich egal bin - die nur Spaß haben wollen.

Und dann war da meine große Liebe - die mich verließ - also nicht ganz weg war - aber unser Verhältnis war auf Eis gelegt  und irgendwann flammte es wieder auf - und wurde dann wieder auf Eis gelegt - von seiner Seite - und beim 3. Anlauf hab ich dann einfach nicht mehr gewollt.

Da war ich dann bereits so weit, dass ich selbst entschied, was ich wollte - und was nicht.

Wenn ich mir heute vorstelle, dass ich fast 50 war, als mich das erste Mal ein Mann fragte, was ich eigentlich will - also nicht nur sexuell - sondern überhaupt. Erst da wachte ich wirklich auf - und mir wurde bewusst, dass ich immer nur "funktioniert" hatte.

Ja, ich bin 3x geschieden - aber das war nicht wirklich aus Jux und Tollerei - und weil ich ja so flatterhaft bin - das war immer dann, wenn ich wirklich nicht mehr konnte - beim letzten Mal dann - nicht mehr wollte - wenn ich es nicht länger aushielt, mit diesem Menschen zusammen zu sein.

Es war auch erst nach der 3. Scheidung so, dass mir eben dieser alte und tief vergrabenen Glaubenssatz bewusst wurde, dass eine Frau ohne Mann nichts wert sei - ich hatte ihn über 50 Jahre lang verinnerlicht gehabt - ihn unhinterfragt als wahr angenommen.

Eben auch noch ein paar KurzZeitLover gedatet - aber auch das waren immer irgend welche Problemfälle - und ich gestehe, davon hatte ich Zeit meines Lebens schon genug. Von daher - ich schließe nicht aus, mich jemals wieder zu verlieben - aber wenn, dann sicher nicht in irgend einen Typen, der einfach bissale Spaß haben will.

Für mich gibts nur mehr - ganz oder gar nicht - mit weniger gebe ich mich nicht mehr zufrieden - davon hatte ich schon genug - das brauche ich nicht mehr - wenn, dann - aber warte - da gibts nen Song darüber:

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