in memorian

oder auch
Ehre, wem Ehre gebührt
oder auch
Du hast endlich wieder deinen dir zustehenden Platz im System
und nun
Ruhe In Frieden


Es begann vor an die 45 Jahren - als mein Stiefbruder bei einem Autounfall verstarb - und in das dafür eigens geschaffene neue Famliengrab gebettet wurde. Damals war ich 13 Jahre alt, da betraf es mich nicht sonderlich - im Laufe der Jahre wurde es mir immer mehr Dorn im Auge.

Mein Stiefbruder hieß mit Familiennamen nicht so wie ich - aber da mein Vater immer einen Sohn wollte - ich aber blöderweise "nur" eine Tochter war - und sich mein Bruder auch dagegen wehrte, von ihm adoptiert zu werden - wurde er nach seinem Tode einfach "einkassiert".

Familie Pauer
Michael
1951 - 1971

Als unser beider älterer Bruder starb verweigerte meine Eltern seinen Töchtern, ihn in "unser" Grab zu legen - weil sie sonst keinen Platz mehr darin hätten - ich mein, in ihrem fortgeschrittenen Alter zwar verständlich - aber es kommt eben auch immer darauf an, wie man was sagt - die Ansage damals war nicht mal annähernd koscher.

Damals war mir klar, dass ich das nicht zulasse, dass mein Bruder für immer einfach von meinem Vaer als "sein Sohn" gehandelt wird. Dann starb mein Vater 2012 - und es war klar, dass er unter meinen Bruder eingraviert wird.

Ich gestehe, es bereitete mir immer mehr Unbehagen - und als meine Mutter voriges Jahr zu Weihnachten starb, stand für mich fest - jetzt oder nie - ich will meinem Bruder endlich zu seinem angestammten Recht und zu seinem angeborenen Platz verhelfen - koste es, was es wolle.

Ja - ich hab eine neue Platte gravieren und anbringen lassen - dank des Bestattungsunternehmens durch eine tolle und kostengünstige Lösung - die jetzt zwar etwas länger gedauert hat als geplant - aber heute - rechtzeitig zur Sommersonnenwende war es so weit - der Anruf - das Mail - das Bild - die Rechnung - alles erledigt - endlich.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Gottes Mühlen mahlen langsam

Gehirnwäsche

Wo Tauben sind, fliegen Tauben zu

Alkohol löst Zungen