ArbeitsMoral

Aller guten Dinge sind 3 - aller weniger guten auch - na dann - nach

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jetzt noch ArbeitsMoral - speziell eben mal wieder meine Arbeitsmoral. 

Ja, die ist aktuell nicht vorhanden - nach 38 Jahren "on the Job" gönne ich mir jetzt mal nen Winterschlaf - bevor ich mir überlege, wie es dann weiter geht - die nächsten 30 Jahre ;-)

Ich hatte ja in den letzten Jahren mit vielen Menschen zu tun, die keinerlei Bezug zu Arbeit - schon gar nicht irgendwas wie Arbeitsmoral - im Sinn hatten. Ich hatte es schon beschrieben - ich sehe den Fehler großteils in mangelnder oder überhaupt fehlender Erziehung.

Ich verstehe Jugendliche, die nie irgendwas tun mussten - weder als Kleinkind, noch dann in der Pflichtschulzeit. Immer wurde ihnen von Mama und/oder Oma alles hinten rein geblasen, damit es dann in wonnig wohlig rosa Einhornstaub vorn wieder raus kam.

Ja - meine Erfahrungswerte - in den meisten Fällen waren es Mütter und Großmütter - ganz selten Stiefväter - und wenn, dann hauptsächlich bei den Mädels. Leibliche Väter hatten dann oftmals das Problem, dass sie einfach wegsahen und den Frauen die alleinige Erziehung oblag.

Achtung - meine hier beschriebenen Erfahrungswerte beziehen sich nicht auf die Allgemeinheit, sondern auf Menschen, die als Langzeitareitslos eingestuft werden. Mich interessierten immer auch die Hintergründe, wenn jemand nicht in die Gänge kam.

In den letzten Jahren ging es darum, Jugendliche durch Freude am TUN dazu zu bringen, irgendwas zu entwickeln, was irgendwann einmal so etwas ähnliches wie ArbeitsMoral hätte werden können. Doch wie sollte man das schaffen, wenn weiterhin die Eltern und/oder Großeltern dagegen arbeiteten?

Wie bringt man eine/n Minderjährige/n dazu, einfach nur mal eine Woche pünktlich zu kommen - wenn die Eltern eine tägliche Verspätung als nicht tragisch empfinden und uns - die wir uns bemühten, unseren Schützlingen zumindest die Basics eines Berufsalltags beizubringen - ständig Szenen machten, wie kleinlich wir doch wären - und so fern jeder Realtität eines Arbeitslebens?

Ich habe lange Jahre gearbeitet - teilweise selbständig - aber auch lange Zeit unselbständig - und ich hab in keinem Job Chefs gehabt, die meinten, eine tägliche akademische Viertelstunde Verspätung sei ja ganz normal.

Aber ich hatte auch andere Eltern. Egal, was ich an ihnen zu bemängeln hatte und habe - darüber freue ich mich, dass sie mich gedrängt haben, einen gscheiten Beruf zu erlernen - und mir auch die Basis vermittelten, arbeiten zu wollen.

Ich gebe es zu, ich hatte mich lange Zeit über meine Arbeit definiert - über meine Erfolge - holte mir meine Anerkennung, die ich von anderer Seite nicht bekam, indem ich zum Workaholic wurde - ich habe vieles damit kompensiert - und jetzt ist es weg - wie fort geblasen ;-)

Was mir von Beginn an klar war - also nach Matura, danach geheiratet und Kind bekommen und nach der 1. Scheidung legte ich dann los - anno dazumal 1980 - was mir seit damals klar war, ist, dass ich Arbeiten musste, um mich selbst erhalten zu können - und dann in den vedienten Ruhestand gehen zu können.

Ja, ich hätte es mir auch leichter machen können - aber das war und bin nicht ich - ich kann nicht zuschauen, wie andere sich abmühen, damit ich gut leben kann. Wars weder in meinen Ehen, noch während der Monate meiner Arbeitslosigkeit.

Ich war nie auf der faulen Haut gelegen - bzw. wenn, wurde es mir binnen kürzester Zeit zu blöd. Ich kann es mir nicht vorstellen, dass ich Zeit meines Lebens nie etwas getan hätte - immer Ehefrau und Mutter gespielt hätte - um nur ja nicht arbeiten zu müssen.

Ich kann es mir auch nicht vorstellen - auf Dauer mit Alkohol oder Drogen mein Hirn derart zu benebeln, dass ich nichts mehr wahrnehme - ausser meinen eigenen fluffigen Zustand des Weggetretenseins.

Das kanns doch nicht sein - ist so etwas wirklich befriedigend? Sorry, da kann ich nicht mitreden - meinen einmaligen drogentechnischen zufälligen Mitkonsum hatte ich schon Mal beschrieben. Mir war hundeelend - und ich hab nie wieder irgendwas in der Art auch nur angedacht.

Aber ich kenne auch viele Menschen, die nichts dabei finden, nebenbei mal - täglich mehrfach - nen Joint zu rauchen - weil dann das Leben viel lustiger ist. Ja, kann schon sein - solange man auf Droge ist - und daher kommt man auch nicht mehr weg - weil man sich - danach - wieder der Realtität stellen müsste.

Ich weiß, auch Workaholic ist eine Sucht - und normaler Tabakkonsum - aber man kann sowohl mit dem einen, als auch mit dem anderen - aufhören - wenn mans wirklich will. Wenn mans selbst wirklich will.

Nicht, weils Medien sagen - oder PartnerInnen - man muss sich bewusst machen, wie man seinen Körper schadet - und dann die EntScheidung treffen, ob man weiter macht.

Ich wusste seit einiger Zeit, dass mich meine Arbeit krank machte - also jetzt in den letzten Monaten - aber ich hatte auch zugesagt, weiter zu machen - und ich hab durch gehalten - allerdings hatte ich auch meinem Körper versprochen, dass er in diesem Winter nichts tun muss - und ich gestehe, ich geniesse es - täglich aufs Neue.

Nein, ich hätte es nicht geniessen können, solange ich keinen Anspruch auf Pension gehabt habe - ich habe Zeit meines Lebens eingezahlt - und jetzt gönne ich es mir - wie lange der Winterschlaf dauert, weiß ich noch nicht - gibt einige Garten- und Hausumbaupläne für 2019 ;-).


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