sex & drugs & rockn roll

Ich höre ihn gerne - den Rockn Roll - ich lieb(t) Elvis Presley - ich liebte die Beatles. Ab und zu hatte ich auch gerne Sex - ich kene auch Süchte wie Alkohol und Zigaretten - aber, was ich mir nie antat waren Drogen.



Doch - einmal - aber war nur Beikonsum - mein damals.noch.nicht.Ex und ich waren zu einer Geburtstagsfeier eingeladen, wo ich mich von der ersten Minute an nicht wohl fühlte. Das lag auch an den gspritzten Jugendlichen, die sich aufführten, als seien sie der Mittelpunkt des Universums - irgendwas anderes störte mich auch noch.

Als dann einer der Erwachsenen noch begann, in einem geschlossen Raum eine Zigarre zu rauchen, wurde mir endgültig speiübel und ich drängte meinen Ex, endlich auf zu brechen und heim zu fahren. Ich brauchte irre lange, bis es mir wieder besser ging und ich fahren konnte.

Nein, ich hatte keinen Tropfen Alkohol getrunken, aber mir ging es - rein körperlich - als ob mich mir 2 l reingeschüttet hätte. Meinem Ex gings blendend - er war überdreht - voll witzig - und genoss das tolle Leben.

Am nächsten Tag sprach ich es nochmal an, dass es mir so schlecht gegangen war - und von Minute zu Minute schlechter - ausschlaggebend war die Zigarre, aber auch mein vorheriger Zustand war komisch. Er meinte dann nur lapidar - naja, klar, du bist es eben nicht gewohnt, dass Alle kiffen.

Achja - er hatte es nicht der Mühe wert gefunden, mir das im Vorfeld zu erzählen - obwohl er es von früherern Geburtstagsfeiern wusste. Und er hatte auch keine sonderlichen Probleme damit, dass ich in dem Zustand von Wien heim fuhr - er war ja eh gut drauf.

Mir reichte das als Selbsterfahrung - ich habe in meinen bisherigen 60 Jahren noch nie einen Joint geraucht - noch sonst irgendwas eingeworfen. Ich kenne es, wenn man berauscht ist - und die Nachwirkungen - und ich will das einfach nicht mehr.

Ab und zu ein kleines Damenspitzerl ist ganz witzig - wenn man in einer gesilligen Runde etwas feiert - und wenn ich nicht selbst mit dem Auto fahren muss. Hatte ich jetzt auch bei meinem Ritteressen - ich hab im Vorfeld den Mann meiner Freundin gebeten, die Mädels und mich zu chauffieren - und dann hab ich auch mal wieder Alk getrunken - und Spaß dabei gehabt.

Ja, ich kenne es aus meiner Jugend, dass ich fallweise am nächsten Tag aus dem Fenster sah, ob mein Auto vor der Haustüre stand - und wusste, dass ich selbst gefahren war und heil heimgekommen bin - aber irgendwann gabs den Moment, wo ich von gleich auf jetzt damit aufhörte.

Vielleicht hab ichs auch einfach meinem ZweitEx zu verdanken - da er keinen Führerschein hatte, fuhr ich 16 Jahre meines Lebens tausende Kilometer - und dabei gewähnte ichs mir an, dass ich keinen Alkohol trank, wenn ich wusste, dass ich mit dem Auto fahren muss.

Warum komme ich auf dieses Thema?

Weil wieder zwei Jugendliche aufgrund von Überdosis von uns gegangen sind. Und ich gestehe, ich verstehs einfach nicht. Was ist so toll daran, sich ständig irgendwelche Mittelchen einzuwerfen - und die werfen sich ja wirklich alles ein - um der Welt zu entfliehen?

Ja, ich weiß, ich habe unendliches Glück, dass mein Kind nicht zu denen gehört - ich wüsste nicht, was ich getan hätte - oder noch tun würde. So bin ich einfach unendlich dankbar, dass sie auch in der Weise in meine Fußstapfen tritt.

Ich wurde ja in den letzten Jahren immer wieder mit dem Thema konfrontiert - und jetzt las ich auf der Pinnwand des Einen der aktuellen Fälle, dass eine schrieb - bringt doch endlich die Kiddys von den Drogen weg.

Funktioniert so nicht - wenn sie mal drauf sind - kenne ich keine und keinen - die wieder davon losgekommen sind. Im Gegenteil - die Drogen werden heftiger - sie werden verschmutzter - und irgendwann ist dann was dabei, was sie nicht mehr überleben.

Es bringt auch nix, wenn sie ihren FreundInnen beim Sterben zusehen - oder - besser gesagt - wenn die elendiglich verrecken. Ja, klingt brutal, ist aber so - gute Vorsätze, nachdem einer tagelang mit dem Tod gekämpft hat - und diesen Kampf verloren hat - hielten genau 2 Wochen, bevor sie sich wieder ins Koma - was auch immer.

Es ist echt heftig, solche Menschen zu sehen - es ist unmöglich, mit ihnen vernünftig zu reden - und noch unmöglicher, sie davon zu überzeugen, dass es für ihren Körper besser wäre, damit aufzuhören. Und die Meisten sind Jugendliche, die noch ihr ganzes Leben vor sich hätten, wenn sie es nicht selbst und mutwillig aufs Spiel setzen würden.

Wobei - ich habe in den letzten Jahren noch eine Sucht kennen gelernt, die nicht weniger tragisch ist - ComputerSpielSucht - und in den Fällen, die ich persönlich und real kenne - gibt es eigentlich immer die gleichen "Schuldigen" - Eltern(teile), die es von klein an nicht geschafft haben, den Kindern klare Grenzen zu setzen.

Sorry, Leute - aber mit 16 lässt sich dann keine/r mehr sagen, dass sie/er nicht so viel am PC rumhängen soll - da ist es in den meisten Fällen schon um Jahre zu spät. Du kannst dir nicht vorstellen, dass das ein Problem ist - oh doch - und ein enormes noch dazu.

Da kommt es dann zu Aggressionen der Kinder gegenüber der Eltern - und diese, die sowieso noch nie in der Lage waren, ihrem Wonneproppen irgendwas abzuschlagen - sind dann heillos überfordert, warum ihr Schätzchen nicht in die Gänge kommt.

Wenn dann auch noch Drogen ins Spiel kommen - wirds überhaupt lustig.

Ja, es ist tragisch - ich finde es tragisch - junge Menschen dahin vegetieren zu sehen. Wenn wer alt und gebrechlich ist und ins Pflegeheim muss - ok - aber die haben ihr Leben schon gelebt - aber wenn Jugendliche in Heime gesteckt werden müssen, weil sie nicht allein lebensfähig sind .....

Also wenn jemand krank ist - von Geburt an besondere Bedürfnisse hat - oder durch einen Unfall nicht mehr kann - dann ist das eben so - aber selbstverschuldet - weil sie ihre Finger nicht von Drogen lassen konnten - nein, danke - da gibt es von mir keinen Funken Mitleid mehr - dafür habe ich absolut kein Verständnis - nicht mehr.

Es gibt genug junge Menschen, die ihr Leben nicht nur im Griff haben, sondern auch mit 20 oder so schon eine Karriere zum vorweisen haben, von denen manch Alte nur träumen können. Und ja, es gibt auch Kiddys aus Familien, die nicht so privilegiert waren, die trotzdem ihr Leben gscheit auf die Reihe bekommen - ganz ohne Drogen.

Nein - der Großteil der Süchtigen wurde nicht gezwungen, süchtig zu werden - die haben sich das alle selbst und freiwillig eingeworfen. Ja, manche haben angefangen, weil es der Freundeskreis auch tat - und sie unbedingt dazugehören wollten - aber die Wenigsten wurden gefesselt und geknebelt und zwangsbeglückt.

Ich finds auch tragisch, wenn dann Kiddys anderen vorwerfen, sie müssten eben Geduld haben - und auf deren Bedürfnisse Rücksicht nehmen - warum sollten wir? Vor allem, wenn sie sich selbst wie Elefanten im Porzellanläden benehmen.

Eins ist klar - jemand, der schon seit längerer Zeit auf Drogen ist - verliert ihren/seinen Realtitätssinn - bzw. verschiebt sich natürlich deren Warhnehmung - manchmal tragisch. Drogensüchtige merken es selbst natürlich nicht - weil sie in einer absolut anderen Realität leben - und auch nur diese ihre Scheinwelt wahrnehmen.

Ja - klar - jede und jeder hat ihre/seine Wahrnehmung der Welt - aber mir ist meine bei Weitem lieber als das, was ich bei den Süchtigen der letzten Jahre mitbekommen habe. Und ich habe auch kein Mitleid mehr mit ihnen - und auch nicht mit deren Eltern - denn genau sie hätten in frühen Jahren die Chance gehabt, etwas zu verändern.

In diesem Sinne - ich bin in Pension - ich habe nicht vor, jemals wieder mit Drogenabhängigen zu arbeiten - von daher - jede/r wie sie/er will und kann - wer glaubt, sich mit irgendwelchen Drogen das Hirn wegpusten zu müssen - soll sie/er - aber wenn geht, bitte gleich gscheit - damit sie dann nicht noch andere mit hinein und dadurch runter ziehen.

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