Freundschaft

Ich mags mir jetzt doch noch auch öffentlich "von der Seele schreiben" - weils halt doch noch immer nicht ganz abgeschlossen ist - und mir noch immer wieder mal "sauer aufstösst".

Was bedeutet für mich Freundschaft?

Nicht, täglich zusammen zu picken und stundenlang zu telefonieren - ok, wenns passt, passts, aber wenns zu ner Art Zwang wird, isses besser, wenns nicht (mehr) so ist.

Freundschaft sollte ein Geben und Nehmen sein - sich gegenseitig unterstützen und aufbauen - oder einfach auch in den Arm nehmen und ausheulen lassen.

Unabhängig davon, obs ein Mann oder eine Frau ist.

Freundschaft kennt – für mich – keine Geschlechtertrennung - und auch, wenn sich 2 Männer umarmen geh ich nicht davon aus, dass sie schwul sein müssen.

Ich hab nen lieben Freund, dessen Freund ihn ent.täuscht hatte, weil er einfach verschwand - ohne Abschied - ohne Erklärung. Einige Wochen später hatte ich ein ähnliches Erlebnis - eine private Nachricht auf facebook, die eine zweijährige Freundschaft beendete.

Ok – war das wirklich sowas wie Freundschaft?

Wenn ich mich an das Ende meiner letzten Ehe erinnere - ich hatte am 26.10.2007 das erste Mal gesagt "so gehts nicht weiter, bitte lass dir was einfallen" - nach meiner dritten derartigen Aussage war ich dann im Juni 2008 aufgestanden und weg gefahren – hatte mir selbst überlegt, ob und wie eine Fortführung der Ehe für mich weiterhin vorstellbar wäre – da dies dann letztendlich nicht dem entsprochen hatte, was er wollte - hatten wir am 23.9.2008 die Scheidung.

Danach lernte ich eine Frau kennen, die von ihrem Ex verlassen worden war - noch dazu mit Schulden nach Konkurs - und die sich selbst grad wieder neu er.fand. Wir freundeten uns an - waren letztendlich dann lange Zeit unzertrennlich - bis dann eben diese besagte private Nachricht kam, dass sie aus unserem gemeinsamen Verein aussteigt und auch sonst all ihre Funktionen zurück legt.

Nein, ich habe um diese Freundschaft nicht gekämpft - weil sie hatte mir absolut keine Chance gegeben - hatte nie gesagt, was ihr nicht passt – und hat mir letztendlich auch die Existenzgrundlage unter den Füssen weg gezogen.

Jeder Verein muss aus mindestens 2 Personen im Vorstand bestehen - und aus 2 Kassaprüfern - wenn jetzt ein Vorstand aus 2 Personen besteht - und eine davon von gleich auf jetzt aussteigt - egal, ob mit oder ohne nachvollziehbare Begründung - dann ist dieser Verein handlungsunfähig - und zum sterben verurteilt (wenn frau sich nicht ganz schnell was einfallen lässt).

Und wenn dann auch noch die Person, die übrig bleibt, diesen Verein als Sprungbrett für eine neue Existenz gesehen hatte, wirds etwas haarig. Das hat jetzt auch nicht unbedingt was mit verletzten Stolz oder Ego zu tun - das ist einfach keine Basis für irgendwas, was auch nur annähernd an Freundschaft rankommen könnte.

Bei meiner Existenz hört für mich sowohl Freundschaft als auch Beziehung auf – wenn mir jemand meine finanzielle Existenz gefährdet, überdenke ich dieses Verhältnis nachhaltig und detailliertest. Ich habe sehr viel Geduld, aber sogar mir reißt manchmal dieser GeduldsFaden.

Für mich gehört zu Freundschaft auch Vertrauen und Verständnis - bzw. offene Aussprache. Ich weiß, dass ich in dieser "Freundschaft" auch Fehler gemacht habe - weil ich einfach nicht immer gesagt hatte, wenn mir was nicht gepasst hat – sondern eben aus Rücksicht auf diese Freundschaft andere Menschen, die meiner damaligen Freundin wichtig waren, nicht früh genug in deren Schranken gewiesen hatte.

Egal, was jetzt die Gründe für dieses Scheitern letztendlich auch wirklich waren - sowas brauch ich auch in Zukunft nicht mehr.

Interessanterweise "passierte" genau gestern wieder etwas, was in diese meine Neuorientierung in Bezug auf Freundschaft passt – ein langjähriger guter Bekannter "zuckte" diagonal aus – öffentlich - beschimpfte meinen besten Freund - und versank dann in Selbstmitleid, weil doch die ganze Welt so böse sei.

Ich hab auch darüber nachgedacht - und kam wieder zu dem Schluss, der mir damals in meiner letzten Ehe auch so richtig bewusst wurde - 3x reicht ;-) Zu meinem LetztEx hatte ich 3x gesagt - "ich kann so nicht mehr, lass dir was einfallen." – nach dem 3. Mal hab ich mir was einfallen lassen.

Bei dem Bekannten von gestern wars auch das 3. Mal, dass er eine derartige Show abgeliefert hat - es wird zwar noch weitere geben, aber sie betreffen mich nicht mehr. 2x hab ich ihn eingebremst, als er öffentlich diagonal auszuckte und mich und andere Menschen beschuldigte und beleidigte – ein 4. Mal wird es nicht geben.

Was da auch noch dazu gehört - für mich – ist ein gewisser Respekt und eine Achtsamkeit. Es muss kein Mensch mit den Themen "können", die mich beschäftigen und faszinieren – aber absolut niemand hat etwas mit Dreck zu bewerfen, was mir lieb und wichtig ist – seien es Themen und/oder Menschen.

Einmal schon, weil niemand kann hellsehen und Gedanken lesen – wobei – jetzt, nachdem ichs hier nieder geschrieben habe, lässt sich auch über dieses eine Mal "streiten" ;-) weil theoretisch wärs nach zu lesen.

Was ich damit sagen will - ich hab einen jahrzehntelangen Freund, der mit vielen meiner Themen absolut nichts anfangen kann - aber er zieht sie auch nicht in den Dreck - oder macht sich lustig darüber. Ich weiß, dass er nicht damit kann - er weiß, dass es mir wichtig ist - und er akzeptiert und respektiert es - wir hatten noch nie ein Problem deswegen - auch wegen sonst nichts.

So etwas empfinde ich als wahre Freundschaft - den anderen sein lassen, in seinem so.sein.wie.sie/er.ist - nicht in den A.... kriechen - aber auch klar zu legen, was einem wichtig ist - und worüber diskutiert werden kann - und ansonsten gemeinsam das Leben zu geniessen – ab und zu - mit wechselnder Intensität.

Freundschaft - neu definiert - heißt - für mich - für einander da zu sein - wenns nötig ist - nicht zwanghaft aufeinander zu picken - sich freuen können, wenn man sich sieht - aber auch Abstand halten zu können.

In diesem Sinne - schauen wir, was jetzt nachkommen darf, wo wieder mal einige alte Beziehungen den Bach runter gingen.

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