Mütterliche Gefühle

Ich hatte letztens schon mal darüber geschrieben, dass ich nie "mütterliche Gefühle" kannte - bzw. nicht wusste, was das sein könnte - und ich daher Anfang dieses Jahrtausends dies auch zum Thema nahm bei meiner ersten Aufstellung als Klientin - wobei wir das allerdings nicht wirklich lösen konnten.

Was sich dabei heraus stellte war in Folge dann aber, dass meine Mutter eine ihrer Schwestern irgendwie einfach vergessen hatte - sie zu erwähnen - von ihr zu erzählen, was auch immer. 

Wobei die Meldung dann allerdings nicht von ihr kam, sondern von ihrem Sohn - der, mit dem sie keinen Kontakt hatte - und ich sie darauf hin fragte, wer eigentlich die Holländer waren, die früher immer bei uns waren - sie dann ernsthaft nachdachte und meinte - "das muss eine Schwester von mir sein."

Ich hatte im vorigen Beitrag auch geschrieben, dass ich bei einer anderen Aufstellung dann endlich mal das fühlen konnte - und durfte - was ich sofort als "mütterliche Gefühle" wahr nahm - und was sich voll schön anfühlte.

Da gab es dann noch einige andere Aufstellungen, in denen ich als Klientin stand - aber die letzte war dann die, die mir den Durchbruch brachte - es ging eigentlich wieder um ganz was anderes - also nach meiner letzten Scheidung - und nach einigen Tiefs meines Lebens holte ich mir mal wieder Hilfe von meinem Coach, der auch Aufstellungsleiter ist.

Ich bin ja selbst auch Aufstellungsleiterin, von daher weiß ich, was gefragt ist, um sich mit den Eltern - oder einem Elternteil aus zu söhnen - das Verneigen und Annehmen des Lebens - oder das Hinknien - mit den Handflächen nach oben - und das endlich KindSein.

Er wusste ja vom Coaching, dass ich sicherlich Probleme haben würde, mich vor einer Repräsentantin meiner Mutter zu verneigen - oder mich hin zu knien - aber mir ging es in dem Moment so schlecht, dass ich auch das machen wollte, nur, um endlich dieses eine große Thema ab schließen zu können.

Er ließ mich bis zum Schluss warten - und fragte mich zwischendurch immer wieder, ob ich es wirklich tun wolle - und ich sagte jedes mal - JA.

Und da stand ich nun - mir gegenüber eine Repräsentantin und Stellvertreterin meiner Mutter - es ging vorerst nur darum, uns gegenseitig an zu schauen - und die Emotionen zu zu lassen, die hoch kamen. Ich stand da also und spürte nur wieder diese Leere - diese Traurigkeit - diese Hoffnungslosigkeit.

Gefragt, wie es ihr ging, meinte die Stellvertreterin meiner Mutter, sie wolle gerne ausgetauscht werden, weil sie halte diesen zustand nicht aus - sie spüre in ihrer Rolle als meine Mutter absolut nichts - und als sie selbst würde sie mich gerne in den Arm nehmen und trösten.

Ich meinte dann nur - passt schon - das ist genau das, was es immer schon war - und sie machte weiter - bzw. der Aufstellungsleiter ließ uns noch etwas uns gegenüber stehen - und da sich bei ihr nichts änderte - meinte er - "Wie hast du das überlebt? So etwas hab ich noch nie erlebt"

Und er nahm die Repräsentantin zur Seite - und holte alle Frauen, die zur Verfügung standen und stellte 2 davon direkt hinter mich - und dann je 2 und 2 hinter jede der beiden - und bat mich, mir vor zu stellen, wie von meinen Großmüttern und UrGroßmüttern die ganze Liebe meiner Ahnen auf mich über fliessen - und bat mich, mich an zu lehnen - und alles fließén zu lassen - die Liebe und die Tränen - und so viel zu nehmen, bis es sich gut anfühlt.

Er erklärte dann auch, dass, wenn die Mutter als solche nicht zur Verfügung stehe, es wichtig ist, dass die Liebe von wo anders herkommen kann, damit man genug zum Überleben hat - und sich jederzeit daran zurück erinnern könne.

Diese Aufstellung hat auch nochmal viel in meinem Leben gelöst - und zum Besseren gewendet.

Es gab schon früher etwas, was mir immer wieder geholfen hatte - seitdem ich mein erstes Buch geschrieben hatte - über Seelenheil und Lösung von systemischen Verstrickungen


Damals habe ich für mich zwei Übungen erarbeitet und praktiziert - eine davon ist im Buch verewigt - die, sich in der Badewanne liegend vor zu stellen, dass man einen Elternteil bittet, einen zu umarmen - und durch das warme Wasser dann eben diesen Effekt zu faken.

Die zweite Übung war - mir - auch in der Badewanne liegend - vor zu stellen, dass meine beiden Brüder bei mir sind, mich umarmen und beschützen - beide waren damals schon gestorben - aber es fühlte sich jedes Mal real an - und half mir in meinen heftigsten Zeiten immer weiter.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Gottes Mühlen mahlen langsam

Gehirnwäsche

Wo Tauben sind, fliegen Tauben zu

Alkohol löst Zungen