oben ohne und das liebe Kopfkino

Vorweg für alle, die nicht wissen, wovon ich schreibe - ich arbeite ja mit dem Analysetool der Human Design Matrix - und da gibt es definierte und offene Zentren und Kanäle und Tore. Wie auch immer - zwei dieser Zentren sind - Denken und Verstehen - ein drittes (von 9) wäre da auch noch die Emotionalität.

Wenn Zentren offen sind, wird man in diesen Thematiken nachhaltiger von aussen beeinflusst, als wenn die in irgend einer Form definiert sind - weil dann hat man zB seine ureigenste Art zu Denken und zu Verstehen - und möglicherweise auch noch, seine emotionale Befindlichkeit zu er.leben.

Jetzt hab ich genau diese drei Zentren allerdings offen - was mich jahrzehntelang insofern nachhaltig belastet hat, weil ich den ganzen Schrott der Menschheit mitgedacht hatte - und die meisten Gedanken und Überlegungen anderer Menschen dann auch noch verstanden hab - und daher auch selten wirklich "explodiert" war, weil mal wieder wer irgendwie komisch war.

Naja, daran hab ich mich zwischenzitlich schon gewöhnt, bzw. habs gelernt, damit um zu gehen - und viele der Gedanken, die mich tagtäglich umschwirren - einfach vorbeiziehen zu lassen. Aktuell kämpfe ich eher mit meinem offenen Emotionalzentrum.

Ich hatte jahrzehntelang eine Mauer gebaut - eine emotionale Abgrenzung der nachhaltigsten Form errichtet - um nicht immer und immer wieder verletzt zu werden - weil andere Menschen eben ganz anders ticken wie ich.

Dann lernte ich einen Mann kennen, der ein definiertes Emotionalzentrum hatte - und der mir aber auch "gut tat" - in Bezug auf seine/meine/unsere Emotionalität - meistens. Es war ziemlich bald klar, dass er jetzt keinerlei partnerschaftliches Interesse an mir hatte - aber es entwickelte sich doch eine ganz schöne Freundschaft, die immerhin an die 5 Jahre anhielt.

Ich erinner mich noch an eine Situation, wo ich danach allerdings wieder etwas von meiner emotionalen Mauer errichtete - damit ich diesen nachhaltigen Schmerz nicht wieder erleben müsse. Da war der Abend, an dem ich einen Vortrag hatte - er wie immer dabei war - sich nächtens mit Umarmung und Küsschen verabschiedete - und danach einfach nicht mehr zu erreichen war - über eine Woche lang.

Damals starb ich tausend Tode - eben auch in Bezug auf Kopfkino - weil ich absolut keine Ahnung hatte, was los ist - ich kann mit vielen Dingen leben - ich komme mit unterschiedlichsten Arten von Aussagen klar - aber was mich echt körperlich stresst ist die Ungewissheit.

Wenn ich bei dem Beispiel damals bleibe - es wäre alles möglich gewesen - von

  • er hatte nen Unfall und liegt irgendwo in einer Klinik oder noch tragischer
bis hin zu
  • er hat n Mädel kennen gelernt und vögelt sich die Seeele aus dem Leib
Beides wär jetzt nicht das gewesen, was ich mir damals gewünscht hätte - aber hätte ichs gewusst, hätte ich mir keine Sorgen um ihn gemacht. So sass ich zu Hause und konnte nichts tun - ich wusste damals weder, wo sein Eltern wohnten, noch hatte ich eine Telefonnummer von ihnen.

Nachdem die Situation geklärt war meinte er dann zwar, wenn ihm was passiert wäre, hätte mich seine Mutter angerufen - aber das wusste ich vorher nicht - ich stand echt ne Woche neben mir, weil ich ihn nicht erreichte - und er sich auch nicht meldete -ich war einige Male nah dran, mich ins Auto zu setzen und nach Wien zu fahren, um einfach "nach zu schauen", was los sei.

Ja - ich durchlebte die Hölle - und letztendlich wars einfach so, dass sie ihm sein Handy gesperrt hatten - und er es erst am Wochenende merkte, dann irgend ein Montagsfeiertag war - und dann natürlich nix mehr bereinigen konnte - sprich - er verabschiedete sich von mir an einem Montag - und ich hörte eine Woche später erst wieder am Dienstag von ihm.

Damals setze dann eben mein offenes Denken und Verstehen in seiner Nachhaltigkeit ein - und kreierte unterschiedlichste Szenarien, die teilweise zwar nicht wirklich angenehm gewesen wären - aber eben - wie schon erwähnt - mir persönlich lieber gewesen wären als die Vorstellung, ihn nie wieder zu sehen, weil er eben einen Unfall hatte.

Was jetzt noch dazu kommt - bei ähnlichen Situationen - es gibt Menschen in meinem Leben, die mir so wichtig sind, dass ich auch die Mauer wieder niedergerissen habe - und daher kommt jetzt auch noch eine bisher nie zugelassen Emotionalität zutage.

So schön es für mich ist, wenn auch nur kurze RückMeldungen kommen - so wenig komme ich damit klar, wenn - wieder mal - nichts kommt. Ja, es gab und gibt immer wieder triftige Gründe für (s)ein Schweigen - aber es macht mich immer und immer wieder fertig, wenn konkrete Fragen nicht beantwortet werden.

Ja - ich lasse ihn sein, wie er ist - ich akzeptiere all seine Macken und Besonderheiten - aber ich erwarte auch, dass einige wenige zwischenmenschliche Bedürfnisse von meiner Seite befriedet werden - Information und ein Minimum an Kommunikation - oder die konkrete Aussage, ihn einfach seinem Schicksal zu überlassen.

Hihi - witzigerweise habe ich die letzten Jahrzehnte nie so gezickt, wie ich es aktuell tue - wobei ich auch davon ausgehe, es gibt Menschen, die es nicht mal merken würde, dass ich es tue - also rum zicken :-)

Für mich kommt grad einiges zusammen - in Bezug auf meine emotionale Befindlichkeit - ich möchte nicht wieder mauern - ich möchts gern aushalten und durchstehen - durch die ganzen emotionalen Hochs und Tiefs durchgehen, um zu einem neuen gemeinsamen Weg zu finden - aber ich stosse immer wieder an meine Grenzen der Befindlichkeit.

Ich gestehe, ich kenne mich so nicht, wie ich aktuell "ticke" - ich bin noch nie so oft und nachhaltig "ausgerastet" wie in den letzten Wochen und Monaten - für meine Verhältnisse - immer unter der Prämisse, dass ich jahrzehntelang cool und nüchtern war - und alles immer rational erklärt hatte - und eben auch jeden Menschen so akzeptiere, wie sie/er ist.

Möglicherweise ist es auch nur wieder diese persönliche Hilflosigkeit - dieses angewiesen sein darauf, dass ich Infos bekomme - sie mir nicht selbst beschaffen kann.

Ja, ich habe damals vor einigen Jahren letztendlich auch erkannt, was der Auslöser dieser FastSchonPanikAttacken war - und ich dachte eigentlich, dass ichs bereinigt und gelöst habe - damals - vor einigen Jahren - in dieser einen Woche.

Diese Erinnerung daran, als ich damals - mit 13 - in der Badewanne sass - als die Polizei anläutete - um meinem Vater mit zu teilen, dass mein Stiefbruder von einem Auto angefahren worden war - die Panik und Hektik danach - und letztendlich der Schmerz und die Gewissheit, den am meisten geliebten Menschen nie wieder sehen zu werden.

In dieser einen Nacht hatte ich meine Mauer errichtet - begonnen, sie zu errichten - den ich wusste nicht, was wirklich los war - diese Ungewissheit sollte mich nie wieder verfolgen - sollte mich nie wieder so ins Schleudern bringen wie damals die Stunden, bis meine Eltern dann endlich heim kamen um mir zu sagen, dass er nie wieder heim kommen würde.

Und ich musste damals - mit 13 - auch damit allein klar kommen - mich selbst irgendwie schützen, um daran nicht selbst auch zu sterben - meine Bezugsperson - der Mensch, den ich bewunderte, verehrte und aus ganzen Herzen liebte - der von einer Sekunde auf die andere nicht mehr Teil meines Lebens war.

Ja - mittlerweile ist er es wieder - für mich sitzte er da oben - zusammen mit unserem anderen Bruder - mit meinen Brüdern - und mittlerweile auch meinem Vater - auf einer der zahlreichen Schäfchenwolken - und schaut liebevoll auf mich herunter - passt vielleicht auch fallweise auf mich auf - mein persönlicher Schutzengel:

Lieber Michi

Offensichtlich muss ich grad nochmals durch - durch diese Ungewissheit, die sich ganz einfach bereinigen liesse, wenn mein Gegenüber ähnliche emotionale Tourbulenzen kennen würde, wie ich sie erlebe.

Oder auch einfach - sich vorstellen könnte, dass es jemanden gibt, der sich wirklich - meist unnötige - Gedanken und Sorgen macht - dem man(n) wichtig genug ist, die Wochenendplanung auf seine Bedürfnisse und Befindlichkeiten ein zu stellen - aber daher eben auch kurze Rückmeldungen brauchen würde/könnte/wollen täte :-)

Schaun ma mal - ich werds auch diesmal wieder überleben - nicht zu wissen, was jetzt wirklich wieder los ist - bzw. ist mir auch bewusst, dass er gar nicht auf die Idee kommt, dass es mir wichtig wäre, irgendwas zu wissen - auch, wenns jetzt für mich nicht angenehm wäre.

Nein, ich will weder nerven noch zicken - das ist das letzte, was ich jemanden antun möchte, der mir wichtig ist - aber ich habe meine Emotionen ausgegraben - und ich bin "oben ohne" - also hab offenes Emotionalzentrum sowie bin im Denken und Verstehen offen - wenn man(n) mir irgendwas kommuniziert, kann ichs nachvollziehen, warum und weshalb.

Aber ich bin keine Hellseherin - meine Kristallkugel ist in der Reinigung - ich kann nicht wissen, was in einiger Entfernung von mir passiert - oder auch nicht passiert - ich hatte gehofft, einen kleinen Platz im Leben eines bestimmten Menschen ein zu nehmen - ich bin mir auch sicher, dass dies noch immer der Fall ist - aber er kanns einfach nicht verstehen, welche minimalsten Bedürfnisse ich dabei habe.

Letztens wars eben so, dass letztendlich kam - ich hatte dir das nicht gesagt, damit du mich nicht "rund machst" - falscher Ansatz - wenn ich jemanden liebe - würde ich ihn nie "rund machen", wenn er Probleme hat - wenn er mit irgendwelchen Themen kämpft - ich mach ihn "rund", wenn er sich dabei nicht helfen lässt - von mir nicht helfen lässt, obwohl und wenn ichs könnte.

Das Problem dabei - wenn ich die Mauer ihm gegenüber wieder errichte - ist es dann auch für immer und ewig - ein weiteres Mal reisse ich sie sicher nicht wieder ein.

Ich hatte gestern einen Song gepostet - mit dem Zusatz:

"doch
könnt ich
aber anders isses
einfach viel ge(n)i(a)ler"

weil - ich könnte auch ohne ihn leben - wenn ich jetzt diesen einen speziellen Menschen hernehme -  aber solange er mir nicht dezitiert erklärt, dass er seine Ruhe von mir haben möchte, werde ich nicht aufgeben - mich selbst irgendwie in den Griff zu bekommen, um mit meinem Kopfkino und den daraus resultierenden emotionalen Befindlichkeiten klar zu kommen.

Das grosse Thema - entsprechend der Human Design Matrix ist, dass wir beide eigentlich cool und nüchtern sind - also je ein offenes Emotionazentrum haben - aber in der Kombination wir uns sowohl den "Kanal der Fortpflanzung" verbinden - als auch - ein emotionales Spannungsfeld generieren.

Jede.r für sich ist so wie immer - aber wenn es um "uns" geht, kommen eben Emotionen hoch, die wir jahrzehntelang nicht gespürt haben - auf der anderen Seite - ich habe mich schon lange nicht so "lebendig" gefühlt, als seit dem Zeitpunkt, wo es mich immer wieder mal emotional furchtbar "schleudert" ;-)

Von daher - nein, der Songtext stimmt nicht - ich kann auch ohne ihn leben - aber mit ihm wärs einfach viel ge(n)i(a)ler

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Gottes Mühlen mahlen langsam

Gehirnwäsche

Wo Tauben sind, fliegen Tauben zu

Alkohol löst Zungen