der Richtige

Grenzgeniale Aussage eines jahrelangen lieben Freundes, welche voll ins Schwarze getroffen hat ;-)

Er meinte am Montag, nachdem ich ihn spontan angerufen und auf ein Eis entführt hatte - in einem doch etwas längerem Gespräch - unter anderem:

Du hängst dich immer in Alles immer mit ganzem Herzen rein
kannst es nicht mal ruhiger angehen?


Ja - ich weiß, haben mir auch schon andere immer und immer wieder gesagt, aber diesmal isses bewusst um Beziehungen und Partnerschaften gegangen - nicht nur um Geschäftsbeziehungen - und ja, er muss wissen, wovon er spricht - immerhin hatten wir auch mal n paar gemeinsame Wochen verbracht :-)

Wobei ich auch dazu sagen muss, dass ich lange Jahre eben nur "funktioniert" hatte - mich schon immer wieder "voll rein gekniet" - in was auch immer - aber nie wirklich "mit dem Herzen dabei" war - das hab ich erst in den letzten Jahren - also konkret seit meiner letzten Scheidung - bzw. war die auch schon Teil meiner persönlichen VerÄnderung.

Ok - was hat sich verändert - mich hatte 2007 das erste Mal jemand gefragt, was ich eigentlich will - und ja - es war genau diese Person, der ich auch das Recht zubillige, mir eben auch jetzt noch derartige Fragen zu stellen :-)

Und da gings konkret darum, was ICH will - nicht nur zu funktionieren und allen ihre Wünsche zu erfüllen - weil das war fast 50 Jahre mein einziger Lebensinhalt und Lebensmittelpunkt - mich hatte nie jemand gefragt, was ICH will.

In meiner Kindheit gabs die kranke Mutter, auf die Rücksicht genommen werden musste - war doch mein Vater immer unterwegs - in seiner selbstherrlichen egoistischen Art - wie es immer und immer wieder kommuniziert wurde - sowas geht doch gar nicht - und wenn, dann hat Frau zu kuschen und die Familie am Laufen halten.

So war ich "erzogen" - naja, eigentlich war ich nicht wirklich erzogen - ich vegetierte eigentlich Zeit meines Lebens irgendwie dahin - und wurschtelte mich durch - so gut es ging. Bei der letzten Aufstellung meinte der Aufstellungsleiter - wer meine Bezugsperson in meiner Kindheit gewesen sei, weil es wäre erstaunlich, dass ich das überlebt hätte.

Also jetzt mal ganz krass formuliert - ich war eigentlich immer auf mich gestellt - hatte nie jemanden, wo ich mich wirklich "anlehnen" hätte können - doch - bis 13 - meinen großen Bruder - wobei der dann auch schon nimma so willig war, die doch um 7 Jahre jüngere Schwester um sich zu haben - aber er war zumindest ab und zu für mich da - mehr als viele andere.

Wohlgemerkt - soll kein Vorwurf an irgendwen sein - mir ist bewusst, dass meine Eltern ihre eigenen Probleme hatten - oder teilweise auch noch haben - ich gebe ihnen gerne und bereitwillig die Ehre, die besten Eltern gewesen zu sein, die ich haben konnte - um jetzt genau da zu stehen, wo ich stehe.

Angefangen damit, dass ich weder gewollt noch geplant war - wurde dann auch noch jahrelang meiner Tochter eingeredet, dass auch sie nie gewollt gewesen wäre - und jetzt speziell meine Mutter hatte das natürlich nie hinterfragt - weil - eh klar - jede.r schliesst vorrangig mal von sich auf andere.

Die ganzen Gehässigkeiten meiner Mutter hatten und haben alle ihre Gründe - sie darf sie behalten - ich hab keine Lust, da etwas weiter zu tragen - aber ich habs mir bewusst machen müssen - alles - damit ich ihr auch das lassen konnte, was mich in meiner eigenen EntWicklung behinderte.

Ich bin ganz sicher nicht die willige Sklavin (m)eines Herrn - und ich bin es auch wert, meine eigenen Bedürfnisse kommunizieren zu dürfen - und Menschen an meiner Seite zu wissen, die darauf auch Rücksicht nehmen - wollen und tun.

Nein - ich funktioniere nicht - nicht mehr - manchmal nehm ich mich noch bewusst etwas zurück - um jemanden, den ich mag, nicht vor den Kopf zu stossen - oder zu überfordern - aber im Prinzip haben mich die letzten 5 Jahre mehr geprägt als die ersten 50 - weils jetzt bewusst war - alles, was ich seither ver.ändert habe.

Und seit der Frage damals habe ich auch wirklich drüber begonnen, nach zu denken, was das und/oder der Richtige für mich sein könnte - und diese Überlegungen sind anscheinend noch immer nicht abgeschlossen, weil, wie heißt es so schön

Am Ende ist alles gut
und wenns noch nicht gut ist
isses noch nicht das Ende

Oder so ähnlich ;-) Von daher - ich ent.wickle mich laufend weiter - und ich lerne weiterhin Dinge kennen, wo ich sage - nein, brauch ich nicht wirklich - und auch - ja - davon möchte ich mehr ;-)

Von daher, irgendwann wird mich "der Richtige" finden - ganz von selbst - ich brauch nicht suchen - ich brauch nix "einfädeln" - ich brauch nix erzwingen wollen - und auch, wenn jemand anderer glaubt, mich zu irgendwas drängen zu müssen (wie mein Quartalslover im Vorjahr) - nein - spielts nicht, wenns passt, dann darf und kann es leicht sein - nix muss sein - aber alles ist möglich.

Und das gilt jetzt sowohl für private wie auch für berufliche Sachen - ich hatte eine schöne Zeit an der Seite eines tollen Mannes - ich habe erleben dürfen, wie es ist, wenn jemand für mich da ist - und ich hab einige - emotionale und sonstige - Grenze erleben dürfen, die nie wieder jemand zu überschreiten hat.

Vieles ist in den letzten 5 Jahren bewusster geworden - einiges wird sicher noch zu lernen und erkennen sein - auch für mich - aber in Summe wird mein Leben immer voller und runder - lerne ich mich selbst immer mehr und besser kennen - setze bewusst meine Grenzen, die niemand zu überschreiten hat.

Ich hab auch gelernt, NEIN zu sagen - nicht mehr irgendwelche Dinge zu tun - nur um des lieben Friedens willen - ich bin mir bewusster und sicherer geworden - und das alles verdanke ich - auch - diesen einem Menschen, der mich damals mental an den Schultern gepackt und wach gerüttelt hat.

Nein - ich würde nicht mit ihm zusammen leben wollen - dafür wäre er mir zu heftig - in seinem Hinterfragen all dessen, was ist und sein könnte - auf Dauer würd ich auch das nicht ertragen - aber ab und zu brauch ichs - und dann gönn ichs mir auch - und mach dann wieder "MEINS" draus.

In diesem Sinne - nix muss - alles darf - wann auch immer - mit wem auch immer - es gibt immer wieder nur den und das - oder manchmal auch die - Richtige - für den nächsten Schritt auf meinen ureigendsten Weg zu mir selbst.

Dank an alle, die mich dabei schon ein Stückchen begleitet haben - und auch an jene, die den Weg wieder verlassen haben um Platz zu machen für meine neuen Lernerfahrungen ;-)

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