Warum ich 3x geschieden bin
War letztens echt ne spannende Frage - wir plauderten so beim Essen - und ich meinte - naja, ich bin 3x geschieden - und mein Gegenüber - "Warum eigentlich?" Ich gebs zu, diese Frage hatte mich überrascht - und ich möchte sie auch hier einmal beantworten.
Ich mein - ja, klar - weils irgendwie doch nicht gepasst hat ;-)
Aber ja - geht auch noch etwas konkreter - doch beginnen wir mal bei den Heiratsanträgen - und ja, ich hatte immer von solch romantischen Augenblicken geträumt - von wegen - große Liebe - Kerzenschein - statt Champagner zwar lieber Asti - aber dann eben Ring und kitschiger Heiratsantrag.
Die Realtiät
- Wir kannten uns grad mal ein halbes Jahr - und ich wurde vor der Matura schwanger - mein Frauenarzt meinte damals, ich sei noch sehr jung und sollte überlegen, ob ich das Kind überhaupt bekommen sollte. Nachdem er einer der bekanntesten Abtreibungsgegner war, hatte er mich etwas verunsichert - ich wandte mich an meine Mutter - wurde kaltächelnd abserviert - und dann kam der Vater meiner Tochter und meinte - wir könnten ja auch einfach heiraten - ok - taten wir.
- 1984 lernte ich einen Arbeitskollegen näher kennen - irgendwie war er so ganz anders als mein 1. Mann - und schließlich zog er zu mir - und übernahm meine Firmenwohnung bevor ich kündigte. Er war zu diesem Zeitpunkt noch verheiratet und seine Frau weigerte sich, sich scheiden zu lassen. Nach 2 Jahren willigte sie dann endlich ein - und als er von der Scheidung kam, meinte er - ich bin geschieden, jetzt könnten wir eigentlich heiraten - ok - taten wir.
- Wir lernten uns Ende 1999 kennen - zogen im April 2000 zusammen - kauften im Sommer 2001 gemeinsam ein Haus - und im Zuge dessen meinte er - "Wenn das mit uns nicht klappt, wirds sowieso teuer, dann könnten wir auch gleich heiraten" - ok - taten wir.
Das wars mal - und irgendwie störte es mich auch nicht wirklich - zumindest war ich bei allen 3 "Heiratsanträgen" eher nicht wirklich tief berührt - es waren alles eher logische Konsequenzen von irgend etwas.
Wenn wir jetzt zu den Enden kommen
- Es
war eine wilde Zeit - ich probierte Vieles aus - manches gefiel mir
weniger gut als anderes - das ertrug ich dann nur mit entsprechendem
Alkoholkonsum - und irgendwann lag ich vor einem offenen Kamin - mit
einem Glas Rotwein in der Hand und überlegte, was sein würde, wenn ich
noch ein paar Jahre so weiter machen würde - und letztendlich beschloss
ich, wenn ich noch etwas überleben woll(t)e - sollte ich Schluss machen -
mit allem.
- Ich sags mit einer Geschichte, die sich einige Jahre
nach der Scheidung zutrug - ich besuchte die Frau des damals besten
Freundes meines 2.Ex - und erzählte, was ich so erlebte seit der 2.
Scheidung - und nach einiger Zeit meinte ihr Mann (der beste Freund
meines 2.Ex) "Mal ganz ehrlich - war dir nicht fad während deiner
2.Ehe?" Das sagte eigentlich alles - nach 14 Jahre Ehe - und 2 weiteren
Jahren zusammenleben davor - gab es absolut nichts mehr, was uns
verband.
Das Einzige, was ihn wirklich interessierte, war seine Modellbausachen - und seine Stellung in der Gesellschaft. Als ich sagte, dass ich mich scheiden lasse wolle, war das Einzige, was ihn wirklich interessierte, dass sein guter Ruf nicht leiden dürfte - er hätte mir sogar einen Liebhaber erlaubt, wenn ich offiziell bei ihm geblieben wäre - das war dann ausschlaggebend, dass ich end.gültig ging. - Das
was nochmals eine ganz andere Geschichte - dabei ging es darum, dass ich
ihn nie ver.ändern wollte - also ihn nicht zu irgend etwas zwang - und
da er nach seinem freiwilligen Abgang in seinem letzten
unselbstständigen Job nirgendwo mehr Fuß fassen konnte, verkam er zu
Hause auf der Couch und gab mit vollen Händen das Geld aus, was ich
mühsam verdiente.
Nachdem ich ihn 3x deshalb gebeten hatte, sich etwas einfallen zu lassen, zwang ich ihn dann doch zu etwas - sich wieder arbeitssuchend zu melden, damit ich wenigstens nicht mehr seine gewerbliche Sozialversicherung zahlen musste.
Daraufhin veränderte er "etwas", indem er sich ne neue Freundin suchte - das reichte mir dann.
Stimmt - ich habe höchstwahrscheinlich keinen der drei wirklich geliebt - ich habe auch keine Ahnung, was "wahre Liebe" sein könnte - und mittlerweile hab ich auch keine wirkliche Lust mehr, es jemals zu erleben. Mittlerweile bin ich seit 2008 Single - und irgendwie vermisse ich auch nicht wirklich was ;-)
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