Wertschätzung und Anerkennung

Ich hatte vorige Woche über meine Schuldgefühle geschrieben - in Bezug auf meinen Ausstieg damals - zu Beginn 2017 - doch da gab es noch ein zusätzliches Thema - welches eines "meiner" Themen war - und auch noch immer ist.

Fehlende Wertschätzung und Anerkennung

Bleiben wir beim Beispiel von letzter Woche - ich übernahm den Support am 14.9.14 - und schaffte es innerhalb einer Woche, da mehr System rein zu bringen, als es bis dahin gab - und es wurde wert geschätzt - vom Verantwortlichen.

Und diese Wertschätzung hielt fast 2 Jahre - und es kamen auch immer wieder anerkennende Worte - und das hätte mir eigentlich auch gereicht - doch dann kam der neue Vertriebler - und das erste war - der Support wird komplett umstrukturiert - weil in der Firma, die da draus entstehen wird, ist eine Person allein nicht tragbar - da muss ein Team her - auch, wenn die keine Ahnung haben, worums geht.

Es wurde auch immer ärger - aus meiner Sicht - weil da begannen dann auch einige KundInnen, sich auf zu regen - und zu beschweren - sahen mich als Feindin - weil sie eben dem neuen Vertiebler schon seit Jahren folgten - und mich als irgend ne Landpomeranze abtaten.

Die Krönung war dann die Konfrontation mit dem einen, der meinte, ich würde mich wie die Kirsche auf der Torte fühlen - da kam dann der Stachel raus - und ich erwiderte - nein, ich fühle mich nicht wie die Kirsche auf der Torte, ich bin die Torte.

Das war der Moment, als ich begann, nach zu denken, ob das Ganze überhaupt noch irgend einen Sinn macht - für mich - aus meiner Sicht - oder obs nicht einfach nervenschonender wäre, einfach das Handtuch zu werfen - und da war dann das Schuldgfühl, weil ich die ganzen Leute nicht hängen lassen wollte.

Erst als dann der Druck vom nächsten Vertriebsteam noch stärker wurde - persönliche Anfeindungen an der Tagesordnung waren - und die, die früher hinter mir standen, einfach abtauchten und mich im Regen stehen liessen - zog ich dann auch wirklich die Notbremse.

Passt auch zu meiner letzten Scheidung - als er mir zu Weihnachten Sexspielzeug schenkte - gekauft von meinem Geld - fragte ich mich, wozu ich ihn eigentlich brauchte - um damit zu spielen, brauchte ich nicht zwangsläufig einen Partner - und schon gar keinen, den ich erhalten musste, weil er allein nicht lebensfähig war - das konnte ich auch alleine.

Auch da fehlte die Wertschätzung und Anerkennung.

War auch bei meinem 2. Ex ähnlich - etwas subtiler - er erklärte mir nur immer wieder, dass ich ja nicht mal richtig essen könne - (von wegen, den Fraß meiner Mutter konnte man ja nicht wirklich als Essen bezeichnen) - oder einparken (wofür er ja prädestiniert war, hatte er doch nie einen Führerschein) - oder was auch immer - und wenn es mir mal wirklich schlecht ging, war er schlichtweg überfordert.

Da kam nix - da verstummte der große Sprecher vor dem Herrn - wenn es um konkrete Aktionen ging, ging ihm die Luft aus - oder eben, wenn ich ihn bei EntScheidungen um seine Meinung fragte - da kam nichts - ich wollte eh nicht, dass er die EntScheidung traf - aber irgend welche Lösungsvorschläge wären nett gewesen - der Blick von aussen.

Beim 3. Ex holte ich mir dann ein externes Coaching - löste dadurch noch massive Altlasten auf - und ging letztendlich meiner Wege - stimmt nicht ganz - ich blieb hier - und lies ihn ziehen ....

Bezüglich Lösungsvorschläge - oder den Blick von aussen - fällt mir auch mal wieder meine Mutter ein - als ich erfuhr, dass ich schwanger war - und ihre ReAktion war - "Wenn du alt genug bist, um schwanger zu werden, bist du auch alt genug, zu wissen, was du tust"

Was mir immer bewusster wird - eigentlich hatte ich nie jemanden, auf den ich mich verlassen konnte - der in schwierigen Situationen für mich da war. Stimmt nicht - da gabs den einen - Freund - weil mehr wollte er nicht, stand er doch auf ModelTypen.

Aber er war da als mir das Kind ins Auto lief - und dann auch, als mir die ältere Lady das Auto schrottete - wobei - da war auch immer einer meiner ältesten Freunde da - und auf den konnte ich mich auch immer verlassen - der packte auch mal mit an, wenn Not am Mann war - war es damals beim Ausräumen des Seminarraumes - oder auch beim Übersiedeln ins Haus.

Und auch mein FastBrüderchen - der hat auch im vorigen Jahr nachhaltig beim Abtransport der Sachen aus der Garage geholfen. Den einen "Freund" gibts jetzt schon seit einem Jahrzehnt nicht mehr - aber diese meine beiden älteste Freunde gibt es jetzt schon an die 50 Jahre - und wenn ich sie anrufe, richten sie es auch immer ein, dass sie mir beistehen.

Aber dieses - jemanden an meiner Seite haben, der zu mir steht - der einfach da ist - mich in den Arm nimmt - und mir zuhört - so etwas hatte ich eigentlich nie - ich hatte mich Zeit meines Lebens irgendwie alleine durch geschlagen.

Begonnen bei der mißglückten Abtreibung - also als meine Mutter mich weg haben wollte - und dabei meine Brüder tötete - danach dann all die Jahre, als ich mehr oder weniger allein irgendwie zurecht kommen musste.

Stimmt nicht ganz  zuerst war da noch meine Großmutter, die sich um mich kümmerte - sie war zwar streng, aber wesentlich liebvoller als meine Mutter - und das, was nach ihrem Tod dann kam, war noch weniger erfreulich.

Und dann, als der jüngere meiner beiden Stiefbrüder starb, gabs auch niemanden, der mich einfach mal in den Arm nahm - ganz im Gegenteil - ich musste mich ruhig verhalten, weil meine Mutter ja so arm war, weil sie ihr Goldkind verloren hatte.

Nach der ersten - ziemlich stürmischen - Ehe - dachte ich, in einen sicheren Hafen eingelaufen zu sein - naja, war schon wesentlich ruhiger wie die erste - aber das, was ich mir unter - echter Liebe - vorstellen würde, fand ich dort auch nicht - und die dritte war dann sowieso wieder eher wie die erste.

Dann gabs das eine schlampige Verhältnis - das war schon irgendwie in die Richtung - und nach der letzten Scheidung wars dann der QuartalsLover - also da glaubte ich zu Beginn, dass dies jetzt endlich das sei, wovon ich schon immer träumte - bis ich dann drauf kam, dass mir seine Alkoholsucht auf Dauer doch ein Problem bereitete.

Und der krönende Abschluss dann eben diese großteils Fernbeziehung - die eigentlich auch keine war, weil nur ich meine ganzen emotionalen Befindlichkeiten einbrachte - und mehr als 2 Jahre auf irgend ein Wunder hoffte - letztendlich gabs da auch weder Wertschätzung, noch Anerkennung - im Gegenteil - er meldete sich von gleich auf jetzt einfach nicht mehr - obwohl ich ihm auch nach Beendigung unserer geschäftlichen Beziehung noch fallweise unterstütze.

Aber - was solls - heuer beginnt mein neues Leben  weil - eh schon wissen - mit 66 Jahren, da fängt das Leben an .....

Bild von Ri Butov auf Pixabay


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