Kaputte Typen

Letztens hatte ich mir mal wieder das Kreuz verrissen - und lag unbeweglich darnieder - Zeit, um mal wieder etwas zu reflektieren - und weil grad mal wieder das Thema Mann akut war, habe ich nochmal zurück geschaut - auf meine bisherigen Beziehungen - und dabei stellte sich eine Frage:

Habe ich immer Männer in mein Leben gezogen, die irgendwie noch kaputter waren als ich - damit ich mich nicht gar so kaputt fühlte?

Ja - klar - ich weiß es, dass ich EntFaltungsPotential hatte - und habe - was das Thema Beziehungen betrifft. Aber wars wirklich gar soo extrem? Naja, könnt durchaus sein - und wäre eine völig logische Erklärung zu einigen noch ungeklätte Puzzleteilen.

Da war der Typ mit den SexParties - dann der sich in SM übte - der 45jährige Geschiedene, der mich ernsthaft fragte, was er jetzt mit der Zunge machen solle beim rum schmusen - und wo ich dann drauf kam dass er noch nie Sex mit einem andere Menschen hatte - und wahrscheinich auch nie einen haben wird.

Da waren die ganzen SexSpielzeuge und rundherum Techniken - oder - wie es letztens eine langjährige Bekannte so schön formulierte - "Hattest du nie einfachen Sex mit Umarmung und einfach nur lieb haben?" - Nein - hatte ich nie - all die 6,5 Jahrzehnte nicht.

In meinem Leben war Sex immer nur ne Art Pflichterfüllung - meinem jeweiligen Partner gegenüber - aber Liebe? Ich gehe davon aus, dass sich dies in meiner Kindheit festigte - dieses - zu Diensten sein müssen - nicht geliebt zu werden - für die eigene Befriedigung missbraucht zu werden.

Für mich war Liebe immer nur ein Wort - ich hatte es nie erlebt - schon gar nicht von meinen Eltern - da gabs auch nichts zwischen ihnen, was ich als Liebe bezeichnen würde - und meine Brüder waren beide wesentlich älter - da gab jetzt auch nicht diese geschwisterliche Liebe, von der man öfter hört und liest.

Einen gab es, der mir mehrfach beteuerte, dass er mich lieben würde - aber auch nur, weil er - nach langen Jahren auf Alk - und ohne Potenz - mal wieder bei ganz normalen Sex einen Orgasmus hatte - die meisten anderen brauchten immer irgendwelche Hilfsmittel.

Stimmt nicht - die große Liebe - die eigentlich ein mehrmaliges schlampiges Verhältnis war - bei ihm konnte ich mich fallen lassen - und ihn - und das Zusammensein mit ihm - geniessen. Im Prinzip wars ein mehrjähriges Verhältnis - wir trafen uns so einmal im Monat - damals bei mir - zwischen 1. und 2. Ehe.

Und später dann lebte es nochmal auf - dieses Mal dann für ca. 7 Jahre - da verbrachten wir im Schnitt einmal im Quartal eine geile Nacht zusammen - oder zumindest ein paar schöne Stunden - auch mit rum schmusen und kuscheln.

Aber das war immer klar, dass das keine gemeinsame Zukunft haben kann - aber das war einfach nur schön. Während meiner Ausbildung zur Aufstellungsleiterin habe ich das dann aufgearbeitet - das Thema - untrbrochene Hinbewegung gelöst - danach gab es auch keine 3. Auflage dieses Verhältnisses.

Bei der unterbrochenen Hinbewegung geht es darum, dass Kinder in den ersten Jahren für längere Zeit von einem - oder beiden - Elternteilen getrennt waren - und daher dieses Näheverhältnis nicht aufkam - sondern in der Zeit gelernt wurde dass da am anderen Ende der erhofften Umarmung niemand sein wird.

Bei mir wars einerseits mein Vater, der immer monatelang auf Expeditionen in aller Welt war - und andererseits war da in der ersten Klasse Vokssschule dass ich fast ein halbes Jahr lang krank war - ich hatte alle Kinderkrankheiten, die man sich vorstellen kann - unter anderem Scharlach - wegen dem man damals noch extern für 2 Wochen in Quarantäne kam.

Das ist einer der Momente, die mir im Zuge meiner AufarbeitungsSessions wieder ins BewusstSein kam - der Moment, wo mich meine Eltern dort zurück ließen - sich einfach umdrehten und gingen - und ich Panik schob, nie wieder heim zu dürfen  - es war einer der traumtischsten Momente meines Lebens.

Ein weiterer war das Begräbnis meines Stiefbruders - die Ehrengarde, die an seinem Grab - "Ich hatte einen Kameraden" spielte - ich kann dieses Lied heut noch nicht hören, ohne dass mir wieder Tränen in die Augen schiessen.

Aber eigentlich begann es ja schon viel früher - dieses "nicht gewollt werden" - weil eben die versuchte Abtreibung, die ich letztendlich als Einzige überlebte - und dann war ich aber "nur" die Tochter, die keiner wirklich wollte - weil mein Vater hatte sich so sehr einen Sohn gewunschen - zumindest erklärte mir das meine Mutter mehrere Jahrzehnte lang.

Somit war ich es nie wert, wirklich auch geliebt - umworben - und von einem Mann verwöhnt zu werden - einfach mal nur in den Arm genommen zu werden. Stimmt nicht, bei meinem 2. Ex hatte ich das - dieses brüderliche und kameradschaftliche - aber eben auch eher nur das - er begehrte mich nicht - er wollte mich - wie eine Throphäe - und dafür tat er einiges - und als ich ihm "gehörte" = wir verheiratet waren, war das Interesse irgendwie erloschen.

Aber er war so ganz anders als mein 1.Ex - und ich fühlte mich einige Zeit auch wohl an seiner Seite - teilte seine Interessen - naja, alle, die Human Design kennen - er hatte meiner Lebensenergie und meinem definierten Tor 14 - durch sein definiertes Tor 2 (s)eine Richtung gegeben.

Aber Liebe?

Ich war sein Pokal, den er gewonnen hatte - und der ihm gehörte - den er fallweise kurz abstaubte - um ihn dann wieder in die sexuelle Ecke zu stellen. Als normalem sexuellen Verkehr würde ich das jetzt auch nicht unbedingt bezeichnen ;-)

Wie auch immer - nach meiner 3. Scheidung wollte ich dann eigentlich einfach nur das Thema abhaken - aber dann kamen noch ein paaar kürzere Episoden, bevor ich mich nchmal vrleibte - aber auch da wars eher ein - Vrliebt in die Liebe - denn sonst etwas - und als es rea  wurde, was eher auch nur wieder einer der kaputten Typen, die ohne irgendwelche Hilfsmittel nichts zustande bringen - von normalem Sex ganz abgesehen.

Wobei eins fand ich letztens so toll - ich unterhielt mich mit einer langjährigen Bekannten über Sex - und das, was ich in dieser Hinsicht so abbekommen hatte - oder auch nicht - und sie meinte dann, dass sie mir das glauben würde, dass ich eigentlich seit 2013 keinen wirklichen Sex mehr hatte - und auch keinen wolle und brauche - weil "anderen merkt man nach ein paar Monaten an, dass sie nachhaltig untervögelt seien - aber ich wirke überhaupt nicht so."

Bild von 👀 Mabel Amber, who will one day auf Pixabay