Ent-Täuschungen

Ich hab schon vor einer Woche in meinem Blog im "The Secret"-Forum meine Bedenken über die Gefahren von Wunscherfüllungen geschrieben und möchte hier noch etwas weiter ausholen - und noch intensiver auf das Thema eingehen.

Im Prinzip gehts mir grad darum, dass ich eben drüber nachdenke, ob viele Ent-Täuschungen vielleicht nur deshalb statt finden, weil man sich eben irgendwann einer (unbewussten) Täuschung hin gegeben hatte.

Mir wars vor Kurzem rückblickend auf meine vorherige Ehe aufgefallen. Ich hatte in erster Ehe eine schwierige Phase - und war am Ende ziemlich down. Doch ich hatte schon immer einen starken Willen, wenn es drauf an kam - und so rappelte ich mich wieder auf - und nahm mein Leben in die eigenen Hände.

Nach meiner Scheidung stand ich so ziemlich mittellos da - und musste auch wieder zu meinen Eltern zurück, damit ich "über-lebe". Es dauerte auch einige Monate, bis ich wieder genug Kraft aufbrachte, um mich auf zu raffen, mir einen Job zu finden - aber Anfang April 1980 klappte es dann - und von da an gings bergauf, darüber hatte ich ja auch hier schon vor ein paar Tagen darüber geschrieben.

Ich baute mir "ein neues Leben auf" - machte Karriere - und lebte ein angenehmes und abwechslungsreiches Leben - allein - in einer eigenen Wohnung. Meine Tochter war die meiste Zeit bei meinen Eltern, was aber auch irgendwie gut war - weil ich da dann immer "nach dem Job" hin fuhr, was zu essen bekam - und dann Abends immer eine "sutrmfreie Bude" hatte - oder auch einfach irgend wo hin fahren konnte.

Doch nach einiger Zeit kam irgendwie die Sehnsucht nach einer starken Schulter zum Vorschein - und so "bestellte" ich mir einen liebevollen Partner - und er traf auch prompt ein - war immer da, wenn ich jemanden zum anlehnen brauchte - zumindest in der ersten Zeit.

Doch ab dem Zeitpunkt, wo ich mich selbständig machte, "kippte" die Situation - und ich übernahm irgendwie automatisch wieder die Führung über unser gemeinsames Leben - obwohl ich mich eigentlich noch immer nach dieser "starken Schulter" sehnte.

Und jetzt erst ist es mir klar geworden, dass ichs einfach akzeptieren sollte, dass ich die bin, die - auch gemäß Human Design System - die Kraft und Ausdauer hat, die Organisation eines oder mehrerer Leben zu übernehmen.

Ich bin möglicherweise noch nie dazu geschaffen gewesen, mich auf Dauer über eine "starke Schulter" freuen zu sollen oder auch zu können. Und jetzt stellt sich mir eben die Frage, wenn ich damals nicht gedacht hätte, mir eine starke Schulter zu "bestellen", hätte sich mein Leben dann ganz anders ent-wickelt.

Nein, ich hadere nicht mit dem Schicksal - es ist eben so, wie es ist - und ich hatte damals die Ent-Scheidung getroffen, mal schwach sein zu wollen - und ich habe es mir über Jahre gegönnt, diese Einstellung aufrecht zu halten - und mich der Idee hin zu geben, dass es auch für mich jemanden geben könnte, der es auf Dauer schafft, mir diese Schulter zu bieten.

Vor Kurzem habe ich wieder begonnen - mich auf meine Kraft und Energie rück zu besinnen - mich an die Zeiten zu erinnern, als ich damals alleine lebte - und mein Leben absolut erfolgreich selbst organisierte. Wobei es nicht darum geht, wieder alleine zu leben, sondern mich einfach nicht mehr der Täuschung hin zu geben, dass auch immer wirklich das "geliefert" wurde, was ich mir eigentlich "bestellt" hatte.

Ich weiß auch noch nicht wirklich, wie ich diese Erkenntnis in mein weiteres Leben einbinden werde - und in welcher Form ich es auch weiter geben möchte - aber ich glaube, dass es viele Menschen gibt, die sich in ähnliche Situation rein manövrieren - weil sie eben davon ausgehen, dass sie das, was sie bestellen auch wirklich geliefert bekommen.

Eigentlich gehe ich ja auch davon aus, dass wir uns vor unserer aktuellen Inkarnation eine Lebensaufgabe aussuchen - und diese dann eben wiederfinden möchten - und manchmal auch tun - und von daher kann es durchaus sein, dass ich mir eben ein Leben als "starke Frau" ausgesucht hatte.

War auch in den letzten 2 Jahren immer etwas, worauf mich Kollegen angesprochen hatten, was ich aber nicht wahrhaben wollte, weil ich dachte, ich hatte es mir bestellt, von daher dürfe ich auch eine schwache Frau sein - und dies auch ausleben - ohne Rücksicht darauf, ob diese meine Bedürfnisse in meiner Umgebung überhaupt auf Ressonanz stoßt.

Interessanterweise gab es im Vorjahr ein Erlebnis, welches mich zum ersten Mal an dieser meiner Suche zweifeln ließ - nämlich, als mich 2 Menschen unabhängig von einander eben als "schwache Frau" gehandelten - und ich merkte, dass mir das in letzter Konsequenz wahrscheinlich sogar absolut nicht gefallen würde :-)

Und damals begann ich auch, intensiver drüber nach zu denken, warum ich mich nicht wirklich wohl fühlte in meiner Haut - und warum ich meine Stärke in form von Gewicht auslebe, statt es mir zu zu gestehen, dass ichs einfach wieder real tue - meine Kraft und Energie auch wirklich ausleben.

Vorgestern stolperte ich dann noch über einen Thread, wo es darum geht, sein Lebensmotto wieder zu finden - eigentlich eine ganz einfach Methode - sich hinsetzen und alles aufschreiben, bis es sich irgendwie "anders" anfühlt.

In der Anleitung stand, so lange immer wieder neue Sätze aufschreiben, bis Tränen kommen - naja bei mir sinds nicht unbedingt Tränen, sondern es war dieser Energieschub, der sich immer wieder mal durch meinen Körper bahnt, wenn irgendwas tolles passiert. Und heraus kam folgender Satz:

Ich bin eine - mir selbst - und meiner Kraft - bewusste Frau, die diese jetzt auch wirklich aus-lebt und erfolg-&-reich und auch zum Wohle vieler Menschen einsetzt.


Und ich muss sagen, das fühlt sich ganz toll und stimmig an - auch bei nochmaligem Lesen verliert dieser Satz für mich nichts von seiner Kraft. Mal sehen, was ich in einiger Zeit darüber zu schreiben habe.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Gottes Mühlen mahlen langsam

Gehirnwäsche

Wo Tauben sind, fliegen Tauben zu

Alkohol löst Zungen