NarzisstInnen trennen sich nicht - sie ent.sorgen

Na bumm - das war mal wieder so eine Aussage im Narzissmus Kongress - welche mich mal wieder voll geschleudert hat - naja, eigentlich auch nicht - es war nur so genau das, was es voll auf den Punkt gebracht hat - also es beschreibt irgendwie das Ende meiner letzten Ehe.

Beginnen wir am Beginn ;-)

Ich hatte meinem LetztEheEx nach meiner OP im Herbst 2007 mal gesagt, was mich extremst stört - und daraufhin hat er Sexspielzeug gekauft - und gedacht, dass ich ihm dafür weiterhin zu Diensten sei - und vor allem auch, ihm weiterhin sein Leben finanziere.

Dann gabs im Februar 2008 den nächsten Crash - und dann noch einen - und letztendlich reich(t)en mir mittlerweile 3x - und beim 4. Mal stand ich einfach auf und ging mal gemütlich auf nen Kaffee. Als ich dann zurück kam - nach heulendem Elend am Telefon und so Ansagen wie - "Bitte komm zurück, ich brauch dich ja so" - kam dann schon mal der bittere Nachsatz - "Ich hab ja noch nie allein gelebt und wüsste nicht, was ich machen solle".

Ok - ich regelte sein Leben - übernahm seinen Verlag, weil ich war sowieso schon seit Jahren selbstständig - und zwang ihn, sich wieder arbeitssuchend zu melden - woraufhin er sowohl versichert war - als auch über ein halbes Jahr noch ArbeitslosenEntGeld in 4-stelliger Höhe bekam - und ich nehme an, der Notstand ging sich auch noch mit 4-stellig aus - und dann nach 2 Jahren die Pension sowieso.

Ich hatte ihm an dem Tag auch gesagt - "Greif mich nie wieder an" - als er mich umarmen wollte und wieder einen auf liebenden Ehemann machen.

Stimmt - ich liebte ihn zu dem Zeitpunkt nicht mehr - eigentlich schon seit dem ersten Crash nicht mehr - sonst hätte es auch gar nicht gecrasht - aber ich wollte nicht aus dem Haus raus - und hätte auch nicht gewusst, was ich mit den beiden Freigänger Katzen machen sollte, wenn ich mir ne Wohnung suchen hätte müssen.

Also wollte ich Schadensbegrenzung betreiben - mir war klar, dass er sich keinen Job mehr suchen würde - sondern nur mehr zu Hause rumhängen und vergammeln - aber ich wollte zumindest nicht mehr alles allein stemmen müssen - und auch nicht seine gewerbliche Sozialversicherung weiterhin mit übernehmen, damit er nicht noch mehr in die roten Zahlen schlittert.

Meine Überlegung war - er behält seinen Verlag - offiziell hatte ich den entsprechenden Gewerbeschein - was nicht ins Gewicht fiel, weil ich sowieso 3 eigene hatte - und er wäre zumindest so weit abgesichert, dass er mir nicht mehr finanziell zur Last fiel - weil das war dann doch schon ganz heftig.

Und ja, ich hab für alle meine Bücher genauso DruckKostenZuschuss bezahlt wie die anderen AutorInnen - sonst hätte er schon nach dem 1. Jahr wieder zusperren müssen. Buchmessen waren gestrichen - hatte ich kommuniziert - ansonsten könne er weiter nach außen den Verlagsleiter inne haben.

Seine ReAktion darauf erfuhr ich Anfang August 2008 - als er für 2 Wochen angeblich in Wien eine Wohnung mit 6 Katzen hütete, um Ruhe zu haben, sein nächstes Buch vor zu bereiten - was ich nicht hinterfragte, obwohl ich tagsüber arbeitete - und er sowieso nur zu Hause rum gammelte ;-)

Dann kam ich aber drauf, dass er auf DatingPlattformen präsent war mit - "allein lebend, suche Partnerschaft" - was ich spannend fand, weil bis dahin eigentlich noch nie die Rede von Trennung war - und er auch neben mir im Ehebett schlief, wenn er nicht grad angeblich für 2 Wochen für die Schwester eines Freundes das Haus und die Katzen sittete.

Stimmt - letztendlich hab ich alles in die Wege geleitet - das Haus und den Kredit und alle sonstigen Schulden übernommen - die Scheidung organisiert - und ihn dann auch raus geschmissen, sonst würd er heute noch neben mir im Ehebett schlafen und sich nix dabei denken.

Warum sag ich dann - Narzissten ent.sorgen - weil er sich kein bißchen irgendwas wie Mühe gemacht hat, unsere Ehe doch noch irgendwie zu kitten - ganz im Gegenteil - es ging ihm nur um seine Befriedigung - nachdem ich ihm klarmachte, dass ers von mir nicht mehr bekommt - brauchte er eben eine andere - also meldete er sich auf DatingPlattformen an und suchte nach der Nächsten.

Rückblickend muss ich aber auch zugeben, dass ichs hätte wissen müssen - hatte er doch auch damals nichts unternommen, seine vorherige Ehe zu retten - ganz im Gegenteil - er hatte kein Problem damit, dass sie mit ihrem neuen Freund unterwegs war - und auch nicht, dass sie es förderte, dass wir zusammen kamen - damit sie ihre Ruhe hatte mit eben diesem neuen Freund.

Letztendlich war dann der neue Partner seiner Ex auch mal bei uns zu Besuch, weil er Rat wollte, wie er sie "in den Griff bekommen könne" - aber darüber wirds nen eigenen BlogBeitrag geben - weil das ist mir jetzt beim Kongress auch bewusst geworden - meine Vorgängerin war auch eine Narzisstin ;-)

Und dann gabs da noch den LetztExLover - der in eine ähnliche Kerbe schlug - und nach dessen Ende ich eigentlich auch gar nicht mehr irgendwo beim Thema Partnerschaft und/oder Beziehung anstreifen möchte - und jetzt nach der ganzen PandemieSch.... sowieso nimma ;-)

Also der war auch so ein VorzeigeExemplar - charismatisch bis zum Abwinken - "future faking" vom Feinsten - wir bauen uns ein gemeinsames Business auf - und machen uns dann ein schönes Leben - rückblickend betrachtet nehme ich an, bei mir im Haus, weil das gabs ja schon - und er war ja sowieso ein Haus gewöhnt.

Da flogen die Herzel - wir skypten fast täglich - alles war Sonne & Wonne & Waschtrog - und dann besuchte er mich - im Sommer 2016 - ja, wir kannten uns schon real - aus Herbst/Winter 2014 - aber das "love bombing" begann dann erst 2015.

Und es gab von meiner Seite die ganze Gefühlspalette - ich sehnte mich nach ihm - nach seiner Berührung - ich hatte ja schon mal eine Umarmung genossen - und damals hatte ich Ameisen am ganzen Körper - obwohl damals noch lange keine Rede von irgendwas wie einer Beziehung war - das wollte ich wieder.

Dann dieses Verständnis - dass einer von uns die Sätze des anderen beantworten konnte - das war etwas, was ich so noch nie erlebt hatte - doch - in etwas abgeschwächter Form hatte ich das auch immer wieder mal mit meiner großen Liebe, mit dem ich jahr(zehnt)elang ein Verhältnis hatte - immer wieder mal.

Und dann wollte er mich besuchen kommen - er hatte am vormittag noch einen Termin in D - und in Summe eine Anreise von mehr als 1k km - er kam irgendwann abends - ich hatte Räucherlachs und Toast vorbereitet - und ein gutes Gläschen Wein.

Als er ausstieg und auf mich zukam wäre ich beinah vor Glück gestorben - dann umarmte er mich - so wie damals - und erklärte mir, dass Küssen nicht so sein Ding sei - und er gerne duschen oder baden würde - ok - war ne lange Reise - war ein heisser Sommer - alles kein Problem.

Aber auch danach gab es keinen Körperkontakt - keine Zärtlichkeiten - nur die Aufforderung, ob ich mich nicht um sein bestes Stück kümmern wolle - ok - tat ich - aber eigentlich war mir die Lust vergangen - und alles, was ich erträumt hatte, war wie eine Seifenblase zerplatzt.

Nächsten Tag hatte ich mir frei genommen - wir besuchten gemeinsam meine KollegInnen im Job und holten uns einen Kaffee - danach fuhren wir zu meinem LieblingsItaliener - wir bestellten zwar das gleiche - aber bei mir war schon keine Euphorie mehr vorhanden.

Die nächste Nacht war dann auch eher mühsam - also nix von zärlithc kuscheln und/oder Blümchensex - wahrscheinlich hätt bei ihm ein Porno ähnlich "funktioniert" als meine Bemühungen - weil, sagte er auch - er kommt nicht beim GV - nicht mal bei Oralverkehr - er muss sichs selbst machen, während er irgendwie stimuliert wird.

Ok - ich war verzweifelt - wusste genau, dass das nichts mehr werden wird - aus meiner Sicht - mittlerweile hatte ich so viel erlebt - und kennen gelernt, dass ich mir nicht nochmal nen Aufguss der letzten Ehe antun hab wollen - aber ich gab ihm noch ne Chance.

Wir trafen uns Mitte Dezember 2016 nochmal real - quasi auf halbem Weg - hatten ein gemeinsames Zimmer - ich stand im Stau - er hatte ein Meeting vereinbart - also hatte ich weder Zeit, mich um zu ziehen, noch, mich zu duschen - also holte ich das nach, als wir nächtens dann ins Hotel zurück kamen - und als ich aus der Dusche kam, schlief er friedlich wie ein Baby.

Ich war stundenlang im Auto gesessen - an diesem Tag an die 700 km gefahren - um ihn zu sehen - um mich mit ihm aus zu sprechen - um zu klären, ob das nochmal sowas wie eine Beziehung werden könnte - und dann lag ich im Bett und überlegte, kurz nach Mitternacht, gleich wieder heim zu fahren.

Da siegte dann die Vernunft - ich zwang mich, wenigstens ein paar Stunden zu schlafen - stand dann um 7 Uhr auf - packte zusammen - ging frühstücken - er dürfte mich gehört haben, weil er kam bald daraufhin nach - entschuldigte sich und bat mich, nicht böse zu sein - und von wegen Freundschaft und blabla.

Für mich wars das - ich beendete dann auch Mitte Januar unsere geschäftliche Beziehung - er bat mich dann noch, bis Ende Januar still zu halten, damit er noch ein paar Sachen klären könne - aber dann wars auch offiziell aus.

Ja - zwischendurch gabs noch nen Crash - im Herbst 2016 - weil wir etwas vereinbart hatten - und er das 30 Minuten vor Beginn eines Webinars kippte - und ich daraufhin schon aussteigen wollte - aber er schaffte es noch einmal, mich zu halten - mit seinem rum gesülze von wegen:

"Bitte lass mich jetzt nicht im Stich, wir stehen so kurz vor dem Durchbruch - ich versrpech dir, dass jetzt wirklich alles gut wird" - ich glaubte es ihm zwar nicht mehr - aber ich gab ihm noch die Chance, es mir zu beweisen - also, wenn er es denn gekonnt hätte.

Wir blieben dann noch ein halbes Jahr in Kontakt - ich erhielt dann nämlich auch noch eine Anzeige wegen - Verdacht auf Geldwässche - und dazu brauchte ich auch von ihm noch einige Unterlagen - obwohl ich den Großteil selbst beweisen konnte.

Und genau an dem Tag, als ich den Bescheid bekam, dass die Anklage fallen gelassen wurde, war auch das letzte Mal, dass wir Kontakt hatten - keine Ahnung, warum er von gleich auf jetzt auf nichts mehr re.agierte - aber ich nahms als Zeichen - mal wieder ein Narzisst, der mich ent.sorgt hat, als er mich nicht mehr brauchte.

Über 4 Jahre später schrieb er mich wieder an und gratulierte mir zu irgend einem FirmenJubiläum, welches ihm auf LinkedIn oder Xing angezeigt wurde - und ich gestehe - es kamen nochmals Gefühle hoch, die ich schnell in einer kalten Dusche ertränkte - macht doch überhaupt keinen Sinn, sich jemals wieder auf so etwas ein zu lassen.

Möglicherweise klingt das jetzt alles irgendwie gefrustet - wobei ich mich eigentlich gar nicht so fühle - ganz im Gegenteil - seit ich nicht mehr glaube, dass ich unbedingt einen Mann brauchen würde, geht's mir eigentlich viel besser - und war auch damals so - zwischen  1. und 2. Ehe - als ich 4 Jahre allein lebte.

Ich bin mittlerweile überzeugt davon, dass ich zwar möglicherweise nicht zur EinzelGängerin geboren wurde - aber aufgrund meiner Erfahrungen seit frühester Kindheit - dies als die für mich beste und nervenschonendste Lebensform gewählt habe.

Bild von J_Blueberry auf Pixabay

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