Verliebt in die Liebe

Simmt nicht - eher ins "Verliebt sein" ;-)

Ich hab da immer wieder ein "Problem" ;-)

Wenn ich jemanden mag - also jetzt speziell bei Männern - und dem sage, dass ich ihn mag, dann glaubte der meist, dass ich jetzt sofort mit ihm in die Kiste möchte.


Wohlgemerkt - ich hab bisher selten bis nie jemanden gesagt, dass ich ihn liebe - schon mal, dass ich ihn lieb hab - aber nie wirklich "ich liebe dich" - doch - es gab einen - der hatte es aber nie ernst genommen, weils auch nicht so ausgesprochen wurde - obwohls für mich so war.

Ich weiß, klingt wirr - isses aber nicht wirklich - es gab einen Mann in meinem Leben, den ich wirklich liebte, für den ich vieles getan hätte - und der mir schon vor Jahren klar machte, dass er "nichts von mir wollte" - beziehungs- und sextechnisch - ich liebte ihn trotzdem weiter - und weil ich ihn liebte, hab ichs akzeptiert, dass wir "nur Freundschaft" hatten.

Aber ich konnte es mir fallweise trotzdem nicht verkneifen, in eher scherzhaften Ton zu verkünden "Jaja, ich hab dich auch lieb" oder auch fallweise "Ich liebe dich" - es war immer voll ernst gemeint von meiner Seite - er hatte aber immer die Chance, es als Scherz zu interpretieren.

Ja, ich weiß, war gemein von mir, weil ich ihm in dem Glauben gelassen hatte, dass es eh auch für mich "nur Freundschaft" sei. Aber auch das ist mir erst vor Kurzem klar geworden - in einer neuerlichen heftigen energetischen Intervention :-)

Mein Fehler - meine Schuld - vor Kurzem eskalierte eine ganz andere Geschichte, wo ich meine Gefühle für ihn ernsthaft hinterfragte und drauf kam, dass sich diese tiefe und innige Liebe mittlerweile doch nachhaltig aufgelöst hatte - und ich auch kein ernsthaftes Problem mehr damit hätte, wenn er jetzt endlich wirklich seines eigenen Weges ginge.

Und mir war auch klar, dass ich nur wieder mal einen end.gültigen Schlußstrich setzen musste, damit ich auch wirklich nicht mehr in diesen systemischen Bändern verstrickt bleibe. Den hab ich gesetzt, seither fühle ich mich irgendwie leichter und gelöster.

Klar fehlt jetzt aber auch etwas in meinem Leben - nicht wirklich, weil ich es aktuell mit anderen - neuen alten - Erfahrungen fülle - und es ist einfach nur schön.

Was mir in den letzten Tagen so richtig bewusst wurde - weils mir auch im Außen mehrmals aufgezeigt wurde - ist, dass ich mich immer und immer wieder selbst "runter gemacht" hatte - über Jahrzehnte hinweg - speziell eben in Beziehung und Sex.

In meiner ersten echten Beziehung war da zu Beginn auch etwas, was ich nicht kannte - was groß und mächtig war - und ich werde den Augenblick nicht vergessen, wo dieses Etwas in mir zerbrach, was jetzt langsam wieder zum Vorschein kommen darf.

Das junge Mädchen, welches Spaß am Leben - und am Flirten - und an Romantik - und all diesen Dingen - hat. Ich hatte es seither nie wieder zugelassen, mich einem Menschen gegenüber so zu zeigen, wie ich tief drinnen bin - sensibel - allerdings halt kein Sensibelchen - sondern verletzbar - und auch berührbar.

Ich glaub, das "berührbar" wars, dass ich jetzt wieder gefunden hab. Ich hab mich jetzt über 3 Jahrzehnte von niemanden wirklich "berühren" lassen - nicht zugelassen, dass jemand dieses Wesen wahrnimmt, was tief drinnen in mir auf seine Befreiung gewartet hatte.

Ich hatte mich über 3 Jahrzehnte lang gewundert, warum alle Männer eigentlich nur immer auf Sex aus waren - und das ist jetzt nicht unbedingt etwas, was ich brauch(t)e. Letztes Jahr hat mir ein Mann gezeigt, dass es da etwas gibt, was ich vorher noch nie erlebt hatte - aber auch er war jetzt letztendlich nicht "der Richtige".

Irgendwas "fehlte" immer - es war meist relativ schnell klar, dass wir im Bett landen - egal mit wem ich in den letzen Jahren irgendwie intensiveren Kontakt hatte - also ich bin nicht mit allen im Bett gelandet, aber es war immer wieder Thema - also entweder - nein, ganz sicher nicht  oder - ja und jetzt gleich.

Ich versuchs noch auf andere Art zu beschreiben, weil ich befürcht, es kommt nicht ganz so rüber, wie ichs meine - es gab da nie irgendwie eine "längere Anlaufphase" - für mich war jahrzehntelang Sex eine Art Ware, um mir das Gefühl der Liebe zu erkaufen.

Klingt jetzt noch viel brutaler - war aber nie bewusst - ist mir erst vor Kurzem bewusst geworden. Ich fühlte mich nicht wertvoll genug, um die Liebe eines Menschen geniessen zu dürfen - mit allen Sinnen - voll und ganz - drum hats auch nie funktioniert, beides gemeinsam zu bekommen - tiefes Vertrauen und Liebe oder gscheiter Sex - es war immer entweder das Eine oder das Andere.

Ja, es gab in 2. und 3. Ehe schon was, was möglicherweise Verliebtheit war - aber das, was ich seit meiner 3. und letzten Scheidung an emotionalen Erfahrungen sammeln durfte, kannte ich nicht - was auch klar ist, weil ich eben bei dem Crash damals auch eine emotionale Mauer hochgezogen hatte, die sich gewaschen hatte.

Ich weiß es noch genau - es war vorm Augustfeiertag 2008 - müsste so der 11. bis  13.8. gewesen sein :-) hab ich bewusst diese Mauer nieder gerissen - mit Hilfe eines lieben Freundes - energetisch - in 3 äußerst heftigen Sitzungen - und vor Kurzem habe ich mit genau dem wieder drüber gesprochen, was seither passiert war.

Er hatte mir damals gesagt, dass ich jetzt "offen" sei - und dass ich mir einen Schutzmantel "besorgen" sollte - keine Mauer mehr - aber einen schützenden und wärmenden Umhang - ich hatte es letztendlich nicht getan - und mich auf alles eingelassen, was da daher kam - egal, ob es mir gut tat oder nicht.

Meine Tochter sagte öfter "Gottes Tiergarten ist zwar groß, aber warum musst du dir eigentlich immer die Prachtexemplare daraus aussuchen?" - letztendlich war dann das Stichwort "Mutters Zoo", wenn mir wieder mal irgned ein "komischer Vogel" über den Weg lief.

Es gab eigentlich nie irgendwas, was mich besonders "berührt" hätte - es waren entweder eh indiskutable Möchtegernlover - oder ich kippte wo rein, wo ich dann Jahre brauchte, um wieder raus zu kommen.

Aber seit meiner letzten Scheidung war mir klar, dass über Jahrzehnte die Romantik in meinem Leben gefehlt hatte - es war immer irgendwie ein Tauschhandel - der 2. Heiratsantrag war "du, wo ich jetzt geschieden bin könnten wir doch eigentlich auch heiraten" - und er 3. war ähnlich "jetzt, wo wir gemeinsam ein Haus gekauft haben, könnten wir eigentlich auch heiraten, weil wenns nicht gut geht, wirds so und so teuer".

Ich gebs zu, der 1. war auch nicht wirklich "das Gelbe vom Ei", weil als er erfuhr, dass ich schwanger war, kam er abends mit nen kleinen Rosenstrauß und fragte, ob ich ihn heiraten möchte - ich mein, so richtig romantisch wars auch nicht - aber immerhin noch ansatzweise.

Und ich hab auch nach meiner 3. Scheidung verkündet - ich wünsche mir nen total schnulzigen, abgefahrenen, romantischen Heiratsantrag - mit Candlelight Dinner - romantischer Musik - ein Genuss für alle Sinne - und ich versprech schon im Vorfeld, dass ich nein sag :-)

Ja, ich weiß, ich bin "komisch" - ich habs dann auch revidiert und fest gestellt - oder auch bestellt - ich möcht mal wieder so n echt romantisches Wochenende - oder auch nen Abend - oder auch einfach unter der Woche ne absolut romantische Nacht - mit einem liebevollen Mann, der mir genau dieses Gefühl gibt, welches ich schon ewig nimma hatte.

Ich hatte diesen Wunsch eigentlich schon fast wieder vergessen, aber ich hatte heuer 2 Männer näher kennen gelernt, die ich eigentlich schon länger kenne - einer hatte mir genau das gegeben, was ich mir so sehr ersehnte - stundenlange Gespräche mit Händchenhalten und tiefen Blicken - mit einem "sich ganz öffnen" - mit einem emotionalen "Einlassen auf den jeweils anderen" - aber es waren immer nur doch recht kurze Einheiten, zwischen denen dann teilweise absolute Funkstille herrschte.

Mir war bald klar, dass es das jetzt nicht wirklich ist, was ich für meine emotionale Befindlichkeit brauche.

Und dann gibts da jetzt noch wen, wo ich zu Beginn eigentlich eher nur an Flirten dachte, wo ich aber vor Kurzem auch was erleben durfte, was mich jetzt genau dazu geführt hat, dass ich jetzt hier sitze und mal wieder seitenlang meine Gedanken aufschreibe.

Ein Mann, der meine Einladung zu mir heim nicht als Aufforderung sah, die Chance zu ergreifen, dass ich jetzt seit nem halben Jahr nicht nur nicht mehr liiert bin, sondern auch keine Lust auf einen ONS hatte - sondern der mir grad das Gefühl gibt, dass jetzt auch grad dieser Teil in mir wieder mal aufleben darf, den ich vor Jahrzehnten vergraben hatte.

Zufällige Berührungen - erste "echte" Küsse am nächtlichen Parkplatz - nicht einfach "drüber fahren" (sorry für den Ausdruck ;-)) sondern sich echt bemühen - kennen lernen - auf allen Ebenen - ich fühl mich grad nicht als "Ware" die man kauft, gegen die Bezahlung, dass ich halt mal wieder etwas Aufmerksamkeit bekomme - sondern etwas, worum man(n) sich bemüht - dem man(n) seine Aufmerksamkeit schenkt.

Ja - fühlt sich gut an. Keine Ahnung, ob er jetzt "der Richtige" für mich ist - aber ich freu mich, dass er eine Saite in mir zum Erklingen gebracht hat, die schon lange irgendwie "abgerissen" war. Ich will trotzdem ganz sicher keine "klassische Beziehung" - aber ich würd jetzt ein "noch näheres Kennenlernen" nicht grundsätzlich ausschliessen.

Und was ich ganz toll an der aktuellen Situation finde, wir "kommunizieren" manchmal mit einander, ohne unbedingt miteinander reden zu müssen *lach* - so nach dem Motto - es wird in einer Gruppe ein Thema diskutiert - wie eben zB "Beziehung" - und mitten in der Diskussion können wir eigentlich unsere jeweiligen Positionen er.klären, ohne direkt darüber reden zu müssen ;-)

Was mir jetzt auch noch grad aufgefallen ist, ich war diesmal nicht unbedingt "auf der Suche" nach jemanden, der mir das Gefühl gibt, dass ich als Mensch wertgeschätzt werde, weils da ja noch "den Anderen" gab, als wir uns nach langer Zeit wieder trafen - und weils da ja meinen Musikerfreund gibt, wo wir eine tolle Freundschaft aufgebaut haben in den letzten Wochen und Monaten.

Und dieser jener Mann bereichert jetzt einfach mein Leben um diese eine Nuance, die ich so lange nicht wirklich erleben und auskosten durfte.

Wobei ich jetzt auch nicht den Eindruck habe, dass es wieder in die Richtung läuft wie eben bei dem "Mann an meiner Seite" der letzten fast 5 Jahre - dass er einfach höflich erzogen wurde - und manche Eigenheiten an den Tag legten, die mich an jemanden erinnerte, der auch mal sowas wie "meine grosse Liebe" war.

Ich würde nicht sagen, dass ich mich Hals über Kof verliebt hätte - ich hab auch keine Bedenken, in "etwas rein zu kippen", wo ich nimma weiß, was ich tu - aber ich geniesse dieses Gefühl der Aufmerksamkeit - der kleinen Dinge, die das Leben lebens- und liebenswert machen  - dem Wissen, wenn wir uns was ausmachen, dann sehen wir uns zu dem Zeitpunkt auch, oder er sagt mir rechtzeitig Bescheid, wenns doch nicht klappt.

Das ist einfach etwas, was bei mir unter den Überbegriff "WertSchätzung" fällt - wenn mir jemand wichtig ist - und ich glauben können sollte, dass ich demjenigen nicht egal bin - dann erhoffe ich mir genau das - Vertrauen - Wertschätzung - jederzeit über alles reden zu können - na dann - schaun ma mal ;-)

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